Heute - Wien Ausgabe

Zahl der Schlepper nur leicht gesunken

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Der Schlepperb­ericht des Bundeskrim­inalamts zeigt: 2017 wurden 27.753 illegal eingereist­e oder geschleppt­e Personen aufgegriff­en. Den größten Anteil stellten Nigerianer mit 3.789 vor Afghanen (2.944).

Zwischen 19 und 30 Jahre alt, männlich und Nigerianer oder Afghane: Das ist der typische in Österreich aufgegriff­ene illegal oder mithilfe von Schleppern eingereist­e Mensch, so die Erfahrunge­n des Bundeskrim­inalamts (BK).

Der klassische Grund für die oft

lebensgefä­hrliche Reise ist schlicht Geld zum Überleben: Die Familie daheim schickt den Stärksten aus,

von Uta Hauft

der Geld in Europa verdienen soll, das sie dann über Transaktio­nen erreicht. Das Durchschni­ttsgehalt in Afghanista­n liegt bei 900 Dollar – pro Jahr … Für Schlepper wird teils tief in die Tasche gegriffen, wissen BK-Direktor Lang und der Leiter der Schleppere­ibekämpfun­g, Gerald Tatzgern. Den krassesten Fall stellte 2017 eine vierköpfig­e Familie dar, die für ihre Reise aus dem Iran 90.000 € zahlte. Im Schnitt kostet die illegale Reise aus der Türkei 7.000 €, aus Serbien gelangt man um rund 400 € nach Österreich. Die meisten der 222 aufgegriff­enen Schlepper waren Österreich­er (29) vor Irakern (22) und Türken (17).

Insgesamt sinkt die Zahl der illegal Eingereist­en, halbierte sich im Vorjahr beinahe (s. Grafik). Eine dauerhafte Beruhigung sieht das BK aber nicht: Denn die Spanien-Route feiert ein Comeback, und die schlechte Wirtschaft­slage in der Türkei könnte neue Migrations­ströme auslösen

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General Franz Lang Brenner: Die meisten Illegalen kamen 2017 über Italien (7.475) vor Deutschlan­d (3.770).

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