„Catwoman ist die größte Filmheldin“
Sie liebt Katzen, hasst Heimlichtuerei und freut sich auf die Wiener Luft. Eva Sangiorgi ist die neue Chefin der Viennale – Vorgänger Hans Hurch (†) hatte sie auf seiner Wunschliste „ganz oben“.
Die neue Ära an der Spitze des Wiener Filmreigens begann mit einem Anruf. Film-Urgestein Hurch (wollte 2019 in Pension gehen) kündigte der in Mexico City schaffenden Italienerin an, ihr einen Vorschlag unterbreiten zu wollen – aber nicht am Telefon. Im Sommer 2017 starb Hurch überraschend an Herzversagen, die Kulturmanagerin bewarb sich um seine Nachfolge. Es kam also, wie’s kommen musste – denn laut Viennale-Team war genau sie es, die er immer wollte.
Am 25.10. fällt die erste Klappe, heute präsentiert die Multitaskerin (stemmte „ihr“Festival Ficunam quasi im Alleingang) das Programm der Feuertaufe.
So viel steht fest: Grenzen
zwischen Spielfilm und Doku sollen gesprengt, andere Kunstsparten eingebunden werden. Und: Durch die Säle weht künftig eine Brise aus Lateinamerika. Apropos frischer Wind: Der Klima-Clash macht Sangiorgi weniger zu schaffen als ihren Katzen. „Sie sind meine Leidenschaft“, verrät sie beim „Heute“Shooting im Wiener Theseustempel (auf Englisch, sie lernt gerade Deutsch). „Catwoman ist deshalb auch meine liebste Filmheldin.“
Filme zu sichten ist derzeit ihre Hauptbeschäftigung – und welcher ist der beste? „Im Flugzeug sah ich ,The Florida Project‘ von Sean Baker. Der war unglaublich gut. Und noch besser war die Performance von Willem Dafoe.“Mehr zum Programm: heute.at, viennale.at
Ziege, sei bloß auDfadtuemr HI uxtx: Der Nitsch malt gern mit Blut!
Wiederkäuer trifft Wiederholungstäter – aber nein, niemals würde der viel bewegte Künstler dieser Ziege ein Barthaar krümmen! Schließlich gehört sie zur Familie, auf seinem Schloss Prinzendorf hält Hermann Nitsch u. a. auch Pfaue, Katzen und Hunde. Seit den 1960ern hantiert der Maler, der seinen allumfassenden Ansatz der Kunst bis heute beharrlich verfolgt, mit Blut, Tierkadavern und Eingeweiden – 1998 kam es mit dem skandalträchtigen 6-TageSpiel seines Orgien-MysterienTheaters auf seinem Anwesen im Weinviertel zum bisherigen Höhepunkt seines Schaffens.
Am 29.8. wird der Provokateur mit dem Pinsel 80 und feiert sich selbst mit seiner 155. Aktion (eine von ihm konzipierte Sinfonie) erstmals im eigenen Museum in Mistelbach. Und: Die neue Doku „Das Universum des Hermann Nitsch“(27.8., 23.30 Uhr, ORF 2) versucht, seine vielen kontroversen Facetten zu vereinen. Sie zeigt „die Fallhöhe zwischen dem einfachen, bodenständigen Alltagsleben und den orgiastischen Aktionen mit internationaler Ausstrahlung“auf