Heute - Wien Ausgabe

Mein Taferl ist jetzt leider illegal

Warum Wienerin ihr Kennzeiche­n verliert

- Von Thomas Peterthaln­er

Andrea V. staunte, als ihr ein Behördenbr­ief ins Haus flatterte: Sie darf ihr Wunschkenn­zeichen nicht behalten, weil es die Zahl 18 enthält – denn diese kann auch als Nazi-Code gelesen werden.

„Aus berufliche­n Gründen habe ich seit Jahren ein Wunschkenn­zeichen. Ich bin Logopädin im 18. Bezirk, ‚Logo 18‘ ist meine Marke“, erklärt Andrea V. aus Wien. Damit ist nun Schluss: Vor Kurzem schrieb ihr das Verkehrsam­t, dass sie das Nummernsch­ild nicht mehr verwenden dürfe.

Die Zahl 18 könnte auch für „Adolf Hitler“(erster und achter Buchstabe im Alphabet) stehen. Die Zahlenkomb­ination ist

seit einer Gesetzesän­derung vor drei Jahren illegal.

„Das ist doch völlig lächerlich“, ärgert sich Andrea V. „Am Freitag muss ich das Kennzeiche­n nun nach 15 Jahren zurückgebe­n.“

Dazu kommen zusätzlich­e Kosten und gleich mehrere Amtswege. „Zum neuen Kennzeiche­n brauche ich noch eine Änderung des Parkpicker­ls und eine neue digitale Vignette. Auch der Zulassungs­schein muss umgeschrie­ben werden. Es wird mich 150 bis 200 Euro kosten.“Zahlen muss Andrea V. selbst. Nur die 50 Euro Bearbeitun­gsgebühr für das Parkpicker­l wurden ihr erlassen.

„Ich nehme mir sicher kein Wunschkenn­zeichen mehr“, so die Wiener Logopädin

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Logopädin Andrea V. muss ihr Wunschkenn­zeichen abgeben: Die Zahlenkomb­i ist verboten!
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