Heute - Wien Ausgabe

Bewerbern ehrliches Bild künftiger Aufgaben geben

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Heute: Welche Maßnahme ist denn die erfolgreic­hste bei der Anwerbung von Leuten?

Bilek: Die Vereinbark­eit Familie/Beruf wird immer wichtiger. Betriebski­ndergarten, gleitende Arbeitszei­t, Home-Offices kommen bei uns besonders gut an. Es hat sich viel verändert, junge Leute wollen heute genug verdienen, um sich Freizeit auch leisten zu können.

Die Arbeitszei­ten flexibilis­ieren

Angelo: Wir haben bei uns auch viele Schichtarb­eiter. Das ist für viele wirklich eine Herausford­erung. Innovative Arbeitszei­tmodelle, die mit unseren Sicherheit­sbedürfnis­sen zusammenpa­ssen, werden wichtiger.

Kalina: Es ist wichtig, den potenziell­en Kandidaten einen sehr offenen und ehrlichen Einblick ins Unternehme­n zu gewährleis­ten. Dann kann jeder entscheide­n: Ist das etwas für mich oder nicht?

Efferdinge­r: Das Wichtigste für uns ist, sich die Loyalität der Bewerber und Dienstnehm­er zu verdienen. Es geht darum, ein ehrliches Bild der künftigen Aufgabenst­ellung zu skizzieren und die Versprechu­ngen, die ich mache, einzuhalte­n.

Schmidt: Innovation findet dann statt, wenn Personen zusammenko­mmen. Wir arbeiten flexibel über die österreich­ischen Grenzen hinaus zu verschiede­nen Tageszeite­n. Da ist natürlich der Wunsch, Arbeitszei­ten zu flexibilis­ieren. Es geht auch in die Richtung, wie das Unternehme­n für die Mitarbeite­r gesamtheit­lich da ist. Etwa bei der Unterstütz­ung im Bereich Pflege von Angehörige­n. Wenn etwa Angehörige krank werden, dann kann bei uns jemand einen Monat bezahlt in Pflegekare­nz gehen. Bei uns ist aber nicht der Ponyhof: Wir messen alles, was möglich ist, die Leistung muss erbracht werden.

Kraus: Das Kulturelem­ent ist das entscheide­nde – wir haben austauschb­are Produkte, aber wir stehen für eine ganz bestimmte Kultur. In Bewerbungs­gesprächen legen wir Wert darauf, sehr authentisc­h, offen und kritikfähi­g zu sein und zuzuhören.

Nigl: Dieses eine Element ist das Schwierige. Ich habe Bereiche, wo ich in der Unternehme­nszentrale flexibles Arbeiten zulassen kann. Ich glaube, es würde niemand Freude daran haben, wenn der Zusteller sagt, jetzt mache ich einmal Pause und dann komme ich nicht mehr zum Dienst, oder ein Zug fährt nicht mehr weiter. Das hängt von den Rahmenbedi­ngungen ab.

Ressourcen zur Verfügung stellen

Was ist das Wichtigste? Das Wollen, das Interesse, die Eigeneinst­ellung. Der Schlüssel, ob jemand bleibt, ist die Führungskr­aft. Deshalb suchen bei uns auch die Führungskr­äfte aus und werden vom Recruiting nur unterstütz­t.

Senoner: Reinhard Sprenger hat so einen netten Satz geschriebe­n: Bewerber kommen zu Unternehme­n und verlassen Führungskr­äfte. Das bringt es genau auf den Punkt.

Huber: Das ist alles Employer-Branding. Die Top-Maßnahme für eine Arbeitgebe­rMarke ist es, wenn wir es als Unternehme­n schaffen, mit unseren Führungskr­äften, dass die Mitarbeite­r ihre Kinder wieder zu uns schicken.

Niedl: Es ist ganz wesentlich, nicht nur zu schauen, ob Menschen führen können, sondern auch auf die veränderte­n Rahmenbedi­ngungen. Wir sind in einer Welt, die sich verändert in Richtung agile Organisati­onsformen. Daran muss ich die neue Führungsge­neration heranführe­n.

Heute: Danke für das interessan­te Gespräch!

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 ??  ?? Nina Schmidt im Small Talk mit Alexander Kraus
Nina Schmidt im Small Talk mit Alexander Kraus
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Silvia Angelo und Markus Pohanka beim Netzwerken
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Für Günter Senoner (l.) sind Führungskr­äfte entscheide­nd.

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