Heute - Wien Ausgabe

Papa von Bissopfer spendet: „Damit Waris sich im Himmel freut“

- Von Clemens Oistric

Sein Schmerz muss grenzenlos sein. Dennoch zeigt er Herz für andere Kinder. Der Vater des zu Tode gebissenen Waris spendete für die Sankt-Anna-Forschung: „Weil ich weiß, wie es ist, ein Kind zu verlieren.“

Getragen von einer Welle der Hilfsberei­tschaft wollten Dutzende „Heute“-Leser der vom Schicksal gebeutelte­n Familie des kleinen Waris zumindest die finanziell­e Last schultern helfen. Nach dem tragischen Tod des Buben kamen 2.584,01 Euro zusammen.

„Wir haben das Begräbnis aus eigener Tasche bezahlt“, sagt Papa Raman (25) zu „Heute“. Das Spendengel­d hat er in voller Höhe der Sankt-Anna-Kinderkreb­sforschung überwiesen. „Ich möchte mich im

Namen meiner Familie von ganzem Herzen dafür bedanken. Aber wenn andere Kinder gerettet werden können, ist das viel mehr wert. Ich hoffe, dass es Waris im Himmel eine Freude bereitet.“

Wie Raman C. trotz des tragischen Todes seines erst 17 Monate alten Buben noch an andere denken kann? „Ganz einfach: weil ich weiß, was es bedeutet, ein Kind zu verlieren.“Im September hatte sich – wie berichtet – der Rottweiler einer betrunkene­n Frau in Wien-Donaustadt losgerisse­n und Waris schwerste Schädelver­letzungen zugefügt.

Im Donauspita­l kämpfte das Kind 17 Tage tapfer um sein Leben. Dann hörte sein kleines Herz bei einer Not-OP zu schlagen auf.

„Anfangs war ich einfach nur in einem unglaublic­hen Schockzust­and, schön langsam realisiere ich den Wahnsinn aber – Gott sei Dank stehen Firma und Freunde voll hinter mir“, schildert Papa Raman. Seine Frau und er leiden aber nach wie vor fürchterli­ch: „Innerlich gibt es uns nicht mehr. Wir stellen uns immer wieder die Frage nach dem Warum – und das wird für immer so bleiben.“

Tapfer: Seit Oktober geht Raman C. wieder seinem Job bei den Wiener Linien nach: „Man muss ja aufstehen und versuchen weiterzuma­chen. Trotz allem.“Wie er und seine Gattin das Fest verbringen werden? „Weihnachte­n gibt es für uns nicht mehr. Wozu auch – wir haben den Menschen verloren, der alles für uns war.“

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St.-Anna-Institutsl­eiter Prof. Wolfgang Holter mit Raman C. und Anwältin Astrid Wagner
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