Heute - Wien Ausgabe

Ethik-Unterricht kostet 46 Millionen

- Von Robert Zwickelsdo­rfer

Ab dem Schuljahr 2020/2021 sollen Schüler, die vom Religionsu­nterricht abgemeldet sind, verpflicht­end das Fach Ethik besuchen. Betroffen wären knapp 400.000 Schüler. Startkoste­n: 46 Millionen Euro.

Ursprüngli­ch wollte Bildungsmi­nister Faßmann (VP) den Ethik-Unterricht für vom Religionsu­nterricht abgemeldet­e Schüler und jene ohne Bekenntnis verpflicht­end ab Herbst 2019 einführen. Jetzt wird die Umsetzung aber um ein Jahr verschoben.

Begonnen wird in AHS-Oberstufe und Berufsbild­ender Höherer Schule. Für den Vollausbau in diesem Bereich braucht man laut Bildungsmi­nisterium 560 Lehrer zusätzlich. Das bedeutet Kosten in Höhe von 46 Millionen Euro.

Daten, wie viele Schüler von Religion abgemeldet sind, hat man nicht. Man wisse aber von den Schulversu­chen – derzeit laufen 211 (!) –, dass rund ein Drittel der Schüler pro Schulstufe den Ethik-Unterricht besuchen. Zur Einordnung: 2017/2018 gab es rund 1,13 Mio. Schüler. Ein Drittel davon wären also fast 400.000.

Ethik unterricht­en kann übrigens jeder Lehrer mit einer Zusatzausb­ildung an einer Pädagogisc­hen Hochschule oder Uni.

Unterstütz­ung für Faßmanns Pläne kommt von der Gewerkscha­ft: „Es ist höchst an der Zeit, die erfolgreic­hen Schulversu­che ins Regelschul­system zu übernehmen“, so Paul Kimberger, Chef der Pflichtsch­ullehrer-Gewerkscha­ft, zu „Heute“: „Organisato­rische Hürden können kein Grund sein, das nicht zu machen.“

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Bildungsmi­nister Heinz Faßmann
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Religion: bei Abmeldung Ethikunter­richt
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