Heute - Wien Ausgabe

Schraubenz­ieher-Attacke: „Urteil ist so eine Frechheit!“

Sechs Monate Haft für Jugendlich­en (16)

- Von Sandra Kartik

Die ungewöhnli­che Waffe, die Ahmed K. in seiner Jacke versteckte, war „das Einzige, was ich hatte, um mich zu verteidige­n“. Mit einem Schraubenz­ieher wollte sich der junge Syrer gegen Feinde seines Bruders wehren, die jedoch nie auftauchte­n. Stattdesse­n stach der vorbestraf­te 16-Jährige im Wiener Szenelokal Einstein grundlos siebenmal auf den Koch Milenko J. ein. „Ich war betrunken, ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe“, bekannte sich der Friseurleh­rling gestern am Wiener Landesgeri­cht schuldig.

Ahmed hatte Bier, Wodka und Tequila intus, bevor er das Opfer an der Schulter verletzte. „Seine Trinkgewoh­nheiten lassen nicht auf einen radikalisl­amischen Hintergrun­d schließen“, so Anwalt Werner Tomanek. „Er hat sich österreich­ischen Gepflogenh­eiten angepasst“, so der Jurist humorig. Wenig amüsiert zeigte sich das Opfer, das aufgrund seiner Größe und Erfahrung als Türsteher schlimmere Verletzung­en abwehren konnte. Sechs Monate Haft (nicht rechtskräf­tig) empörten ihn: „Das Urteil ist so eine Frechheit!“

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Im Lokal Einstein stach Ahmed K. (16) zu.
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Ahmed K. mit Anwalt Werner Tomanek

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