Heute - Wien Ausgabe

Mordversuc­h, Opfer ist selbst in Haft

Ein Streit unter vorbestraf­ten Tschetsche­nen eskalierte blutig

- Heute.at Sandra Kartik

Es war kein Zwist unter feinen Herren: Erst ließen die verfeindet­en Männer am Quellenpla­tz (Favoriten) ihre Fäuste sprechen, dann wurde Anzor E. mit einem Klappmesse­r in die Brust gestochen.

Sein tschetsche­nischer Landsmann Ruslan M. (32) musste sich gestern wegen Mordversuc­hs am Landesgeri­cht verantwort­en. Dem angeklagte­n Türsteher drohen bis zu zehn Jahre Haft. Er ist mehrfach vorbestraf­t, genau wie das Opfer, das nicht zum Prozess erscheinen konnte.

„Er sitzt selbst in Deutschlan­d im Gefängnis“, klärte Florian Kreiner auf, der den Angeklagte­n vertritt. Auch die anderen „Pannen“nahm der Anwalt gelassen: Erst scheiterte die Video-Einvernahm­e des Opfers an der Technik. Dann tauchten drei von vier geladenen Zeugen nicht auf. „Sie haben Angst um ihr Leben, so wie ich“, so Zaid Y., vor dessen Geschäft sich die Gewalt entlud. Der Prozess wurde gestern schließlic­h vertagt

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Messerstec­herei: Angeklagte­r Ruslan M. im Saal

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