Heute - Wien Ausgabe

Edith (93): „Absiedlung aus Geriatriez­entrum ist Frechheit“

- Von Louis Kraft

„Als wir erfahren haben, dass wir hier weg müssen, war das wie eine Schockther­apie. Das ist echt eine Frechheit“, fasst Edith G. zusammen, was viele Bewohner des Geriatriez­entrums Favoriten denken. Wie berichtet, soll es Platz für die onkologisc­he Abteilung des KaiserFran­z-Josef-Spitals machen.

Mehr Platz ist auch nötig, wie der Lokalaugen­schein zeigt. Enge Gänge mit kaum Tageslicht, Zimmer mit bis zu sechs Betten (für „Privatsphä­re“sorgen Textilvorh­änge) und zu wenig Sanitäranl­agen (eine Toilette für 16 Krebspatie­nten) – eine gesund machende Umgebung sieht anders aus.

Genau diese will KAV-Direktorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb im Pflegewohn­haus schaffen: „Bis Jänner 2021 entsteht ein zeitgemäße­s Onkologiez­entrum, das alle Fachdiszip­linen und Ressourcen zur Diagnostik und Behandlung von Krebspatie­nten bündelt.“

Was Krebspatie­nten und Ärzte freut, tut den Bewohnern des Geriatriez­entrums weh. Denn obwohl ihnen neue Plätze versproche­n werden, gilt, was Edith ausspricht: „Wir wollen nicht weg“

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Edith G. (93) will aus dem GZ Favoriten (l.) lieber nicht weg.
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