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Antibiotika gegen Karies?
Mein Zahnarzt hat gesagt, dass Karies durch Bakterien entsteht. Warum gibt es dann kein Antibiotikum dagegen?
Prof. DDr. Wolfgang Schlossarek, Zahnarzt, Wien: Zahnkaries ist im weitesten Sinn eine Infektionskrankheit: Die Mundhöhle ist bereits vom Kleinkindalter an mit einer Vielzahl von Bakterien überzogen, durch zuckerreiche Ernährung kommt es zur Verschiebung des Gleichgewichts dieser Bakterien, indem bestimmte Mikroorganismen begünstigt werden, die dann über Umwege zur Kariesentstehung beitragen. Insbesondere der Keim Streptococcus Mutans ist einer der Hauptverursacher von Karies: Er verstoffwechselt zuckerhaltige Nahrung und bildet daraus organische Säuren wie Milchsäure. Durch diese Säureverschiebung und das Absinken des pH-Werts lösen sich Moleküle aus der Zahnhartsubstanz. Karies beginnt als Kariesvorstufe, die noch rückgängig gemacht werden kann, wenn der Zahnschmelz mit Fluor wieder gehärtet wird.
Die Frage, warum Antibiotika nicht gegen Kariesbakterien eingesetzt werden, ist leicht zu beantworten: Eine notwendig hohe Antibiotika-Konzentration ist weder im Speichel noch in der Umgebung des Zahns zu erreichen, zudem finden die Bakterien genügend „Verstecke“im Mund, um gegen einen Antibiotika-Angriff gewappnet zu sein. So bleibt letztendlich nur die Vermeidung von Zucker, zuckerhaltigen Speisen und klebrigen Kohlenhydraten in Verbindung mit einer perfekten Mundhygiene und geeigneten fluorhaltigen Zahnpasten, um Karies zu bekämpfen.
Bildschirmbrille im Büro
Ich arbeite berufsbedingt viel am PC. Nach ein paar Stunden brennen meine Augen. Kann eine Bildschirmbrille helfen? Bezahlt sie der Arbeitgeber?
Prim. Priv.-Doz. Dr. Alexandra Luksch, Augenärztin, Wien: Bildschirmarbeit belastet die Augen. Beschwerden wie gerötete, müde, brennende Augen oder Kopfschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben und sollten durch eine augenärztliche Untersuchung abgeklärt werden. Durch Konzentration auf den Bildschirm blinzeln wir seltener, wodurch das Auge austrocknet. Eine spezielle Bildschirmbrille, die genau auf den Abstand zum Bildschirm abgestimmt ist, kann helfen. Die Brillengläser müssen entspiegelt und ungetönt sein. Bei täglicher mehrstündiger Bildschirmarbeit trägt der Arbeitgeber laut Arbeitnehmerschutzgesetz die Kosten für die Bildschirmbrille.