Filmreif! So lief AUA-Millionenraub
■ Profi-Ganove als Drahtzieher ■ Bande erschoss ihn aus Geldgier
Ein gnadenloser Überfall auf dem „Mutter Teresa Airport“hält die albanische Polizei nach wie vor in Atem. Der mutmaßliche Bandenkopf ist tot. Er soll den Coup auf einen AUA-Jet orchestriert haben.
Ein Insider-Überfall am Flughafen, Schusswechsel, rund zehn Millionen Euro weg, ein getöteter Räuber – das erinnert an Hollywood. Doch statt Jean Reno („Inside Ring“) oder George Clooney („Ocean’s Eleven“) steht beim Krimi um einen AUA-Airbus ein Berufskrimineller im Fokus.
Admir M. blickte auf eine langjährige Erfahrung in seinem blutigen Gewerbe zurück. Er soll mit seiner Bande schon zumindest drei weitere Banküberfälle begangen
haben. Vor Jahren saß er im griechischen Trikala im Gefängnis. Ihm wurden Mord, Raub und Körperverletzung angelastet. 2013 brach er spektakulär aus. Dabei kam eine Zivilistin ums Leben.
Nach wie vor in Freiheit konnte der Profi-Ganove Dienstagabend in Albanien zu seinem aufsehenerregendsten Coup ansetzen: Mit zumindest vier Komplizen – sie wurden gestern festgenommen – knackte er mit einem Bolzenschneider ein Schloss am „Mutter Teresa Airport“in Tirana. Mit einem weißen Lieferwagen (Aufschrift „Finanzpolizei“) rasten die Männer zum Rollfeld. Dort stand ein AUA-Jet mit 134 Passagieren zum Abflug nach Wien bereit. Die Türen waren bereits geschlossen, nur eine Laderampe noch geöffnet. Dort wollten die Räuber hin – und schafften es, in 60 Sekunden rund 10 Millionen Euro aus Frachtcontainern zu erbeuten. Das Geld hätte zu Banken nach Wien geflogen werden sollen. Der Pilot machte sofort eine Durchsage. Ermittler sicherten eineinhalb Stunden Spuren, der Jet landete mit 4:20 Stunden Verspätung in Schwechat – kein Passagier wurde verletzt.
Auf der Flucht starb Admir M., Kopf der Operation, im Kugelhagel. Seine Komplizen sollen ihn erschossen haben, als sie die Beute in Händen hielten. So hätten sie mit einem weniger teilen müssen. Auch das kennt man aus Hollywood