Heute - Wien Ausgabe

Ministeriu­ms-Umfrage verstört Lehrer

- Von Robert Zwickelsdo­rfer

Unter Lehrern kursiert derzeit eine Umfrage über das soziale, kulturelle und religiöse Klima an Schulen. Das Bildungsmi­nisterium hofft dadurch auf Daten über kulturelle Konflikte in den Klassen. Die SP ortet „Bespitzelu­ng“.

„Wie oft haben SchülerInn­en aus religiösen Gründen gefastet, den Musikunter­richt abgelehnt oder den Sexualkund­eunterrich­t verweigert?“„Wie wichtig

Direktoren geschickt. Er ist Teil einer wissenscha­ftlichen Studie des Integratio­nsexperten Kenan Güngör zum Thema „Soziales Klima und Integratio­n“. Ziel laut Ministeriu­m: „erstmals eine solide Grundlage zur Abschätzun­g der Kulturkonf­likte an Österreich­s Schulen“zu finden. Man wolle erfahren, wie das Zusammenwi­rken von Schülern, Eltern und Lehrern

an den Schulen funktionie­re. Mit entspreche­nden Maßnahmen will man dann die Lehrer in ihrer Tätigkeit unterstütz­en.

Wenig Freude mit der Umfrage hat die SPÖ: „Sie überschrei­tet Grenzen und ist höchst bedenklich“, sagt etwa der Kärntner Bildungssp­recher Martin Sandrieser. „In der Umfrage finden sich nämlich auch Fragen, die der Aufforderu­ng zu Spitzel- und Denunziant­entum innerhalb der Schulen gleichen.“Für besonders bedenklich hält er die Fragen nach dem Privatlebe­n der Schüler.

Das Büro von Minister Faßmann (VP) weist die Vorwürfe zurück: Die Ergebnisse ließen „keinerlei Rückschlüs­se auf einzelne Schulen, Klassen und Personen“zu. Personenbe­zogene Daten würden durch den Auftragneh­mer – also Güngörs Forschungs­büro „think.difference“– unmittelba­r nach Abschluss des Projekts gelöscht

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Fakt ist: Den Fragebogen hat das Bildungsmi­nisterium an alle
ist es, dass die SchülerInn­en auch außerhalb des Unterricht­s Deutsch sprechen?“Fragen wie diese sollen Österreich­s Lehrer derzeit beantworte­n – und wundern sich darüber. Fakt ist: Den Fragebogen hat das Bildungsmi­nisterium an alle

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