Heute - Wien Ausgabe

Casinos gingen auf Eiersuche: 800.000 Euro für Fp-manager

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Neue Geheimakte­n zeigen, was sich hinter den Kulissen der Casinos bei der Bestellung von Fp-kandidat Peter Sidlo abspielte. Laut Personalbe­rater habe der „not too many eggs in his basket“.

26 Millionen Euro haben die Vorstandsm­itglieder der Casinos zwischen 2014 und 2018 bezogen, schreibt der „Standard“. Um die Gage von Fp-kandidat Peter Sidlo habe es ein monatelang­es Gezerre gegeben. Schließlic­h einigte man sich auf 350.000 Euro fix, ab

2020 dann 400.000 Euro plus maximal 100 Prozent Bonus. Heißt: Sidlo könnte im nächsten Jahr bis zu 800.000 Euro kassieren. Und das obwohl ihn der Headhunter so beschrieb: Er habe „not too many eggs in his basket“, frei übersetzt: Er kann nicht viel.

Aber er war ein wichtiges Rädchen im Postenscha­cher. „Unser Entgegenko­mmen bei OENB und Fma-neu (Finanzmark­taufsicht, Anm.) gibt es nur, wenn wir den zweiten Vorstand sofort bekommen“, heißt es etwa in einem Chat des damaligen Fp-chefs Strache. „Sonst gibt es keine FMA-NEU! Wir stimmen nirgendwo mehr zu, wenn das nicht geklärt wird.“

Grund für den Ärger: Kurz. Der ignoriere die getroffene­n Vereinbaru­ngen: „Kurz will davon nichts wissen und das geht nicht.“

Brisant ist auch eine Nachricht Straches an Ex-finanzmini­ster Löger (VP). Darin beschwert er sich, dass vereinbart­e Neubesetzu­ngen von Aufsichtsr­äten in staatsnahe­n Betrieben wie „Verbund,

Post, OMV, BIG, etc.“auf sich warten ließen. Er erinnert den damaligen Regierungs­kollegen: „Wir haben umgekehrt bei der ÖBB, Asfinag, Donau, etc. alle eure 30 AR (gemeint: Aufsichtsr­äte, Anm.) sofort umgesetzt. In euren Ressorts warten wir bis heute … auch Telekom! Ausgemacht war 2018/2019. Das bitte auch sicherstel­len und einhalten! Lg HC“

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Die Ex-minister Strache und Löger 2018

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