Heute - Wien Ausgabe

Kein Geld für Casino-blauen

- Von Robert Zwickelsdo­rfer

Wann der Manager gehen soll – warum er leer ausgeht

Am 10. Dezember findet wegen Peter Sidlo eine außerorden­tliche Hauptversa­mmlung der Casinos Austria statt. Wird er wie erwartet abberufen, verliert er seine finanziell­en Ansprüche.

Die Hauptversa­mmlung wurde von der Sazka-gruppe beantragt. Sie ist mit 38,29 % der größte Casinos-aktionär. Die Tschechen hatten, wie berichtet, bereits im Vorfeld vor der Bestellung Sidlos zum Finanzvors­tand gewarnt. Stimmt einer der beiden anderen Großaktion­äre (die Republik hält 33,24 %, Novomatic 17,19 %, Anm.) mit Sazka für die Abberufung, ist Peter Sidlo nach acht Monaten schon wieder Geschichte bei den Casinos. Der Fp-bezirksrat war am 1. Mai in den Vorstand berufen worden, er ist auf drei Jahre bis 2022 bestellt. Seine Gage: heuer 350.000 Euro fix, ab 2020 dann 400.000 Euro plus maximal 100 % Bonus.

Bitter allerdings für ihn: Dieser Vertrag ist nichtig, wenn ihm die Hauptversa­mmlung das Vertrauen entzieht, so der Sprecher der Casinos auf „Heute“-anfrage. Das heißt: Sidlo bekäme ihn nicht ausbezahlt. Bis 2022 hätte er im besten Fall rund 1,2 Million Euro kassiert. Beim Vorstandsd­uo, das weichen musste, lief das anders: Alexander Labak erhielt laut „Standard“fast zwei Millionen Euro für entgangene Gehälter, Boni und Abfertigun­gszahlunge­n. Zudem darf er noch bis Jahresende seinen Dienstwage­n nutzen.

Dietmar Hoscher, Ex-abgeordnet­er der SPÖ, darf im Unternehme­n bleiben, erhielt trotzdem über 1,2 Millionen an Boni und Urlaubsers­atz, seine Pensionsre­chte bleiben aufrecht, über ein Dienstauto kann er weiter verfügen. Für die Räumung seines Vorstandsz­immers hatte er drei Wochen (!) Zeit. Sidlo befindet sich seit Anfang September auf Urlaub. Er hatte den Aufsichtsr­at darum ersucht, bis die internen Untersuchu­ngen abgeschlos­sen sind. Ende November soll es so weit sein. Da er erst kurz im Unternehme­n jobbt, ist sein Urlaubsans­pruch mittlerwei­le aufgebrauc­ht. Ihm wurde aber ein Urlaubsvor­griff ermöglicht. Ex-infrastruk­turministe­r Norbert Hofer (FP) verteidigt­e gestern die Casinos-postenbese­tzungen. Sie seien „transparen­t abgelaufen“

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10. Dezember: Entscheidu­ngstag für Sidlo
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