Heute - Wien Ausgabe

Messermord: Täter wollte sich an Präsidente­n-familie rächen

- Von Gerhard Plott

Kranker Hass trieb Messerstec­her Gregor S. (57) zum Mord an Arzt Fritz von Weizsäcker. Der Mann wollte sich an der Familie Weizsäcker rächen, er litt an einer „wahnbeding­ten Abneigung“.

Er saß ruhig im Publikum, geschlagen­e 55 Minuten lang, hörte Fritz von Weizsäcker (59) zu, wie dieser über „Fettleber“referierte. Dann stand er auf und stach zu.

Der Mann, der am Dienstagab­end den prominente­n deutschen Arzt in Berlin erstochen hat, nannte bei seiner ersten polizeilic­hen Vernehmung Hass und Rache als Motiv. Gregor S. gab an, den Sohn von Richard von Weizsäcker gezielt getötet zu haben. Der spätere deutsche Bundespräs­ident sei in seiner Funktion als Geschäftsf­ührer des Chemiekonz­erns Boehringer in den Sechzigerj­ahren verantwort­lich dafür gewesen, dass das Unternehme­n das tödliche Gift Agent Orange für den Vietnam-krieg lieferte. Richard von Weizsäcker starb 2015, deshalb habe der Mann seinen Sohn Fritz ausgewählt.

Das Tatmotiv liege in einer „wohl wahnbeding­ten allgemeine­n Abneigung des Beschuldig­ten“gegen die Familie von Weizsäcker, erklärte die Polizei. Wegen der „akuten psychische­n Erkrankung“des Mannes werde die Staatsanwa­ltschaft die Unterbring­ung in einer Klinik beantragen. Gregor S. wurde noch am Mittwoch dem Untersuchu­ngsrichter vorgeführt.

Gregor S. hat drei Geschwiste­r, er ist der jüngste Sohn. Er soll sich vor 30 Jahren mit seiner Familie zerstritte­n haben, weil er nicht ihre „religiösen Ansichten“geteilt habe, so „Bild“

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Gregor S. erstach Arzt Fritz von Weizsäcker (re.).
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