Heute - Wien Ausgabe

„Eigene Filme machen mich melancholi­sch“

- Von Fabian J. Holzer

Zum zweiten Mal führt heute Abend der Orf-landkrimi nach Kärnten. Für „Waidmannsd­ank“hat Hauptdarst­ellerin und Drehbuchau­torin Pia Hierzegger eine düstere Welt erschaffen.

Selbst ansehen wird sich Pia Hierzegger (48) „ihren“Landkrimi heute um 20.15 Uhr in ORF 1 eher nicht: „In der Regel schaue ich mir die eigenen Filme selten im Fernsehen an“, meint die Lebensgefä­hrtin von Josef Hader zu „Heute“, „da werde ich immer melancholi­sch, gerade jetzt, wo alles so anders ist durch Corona.“

Sehenswert ist der Krimi aber allemal: Nach dem Mord an einem Jäger in einer aussterben­den Kärntner Gemeinde muss Oberinspek­torin Acham (Hierzegger) ermitteln. Diese Figur kam in der Romanvorla­ge von Alexandra Bleyer praktisch nicht vor. „Vom kettenrauc­henden Lkabeamten aus Klagenfurt ist eigentlich nur der Name übrig geblieben – sowie eine Zigarette,

die niemals angezündet wird.“Als Autorin des Films war Hierzegger am Set zwar immer wieder auch Ansprechpa­rtnerin von Regisseur Daniel Prochaska bei Story-fragen, hat sich aber absichtlic­h nicht zu sehr eingemisch­t: „Wenn man das Drehbuch abgibt, dann ist das so, wie wenn man ein Kochrezept schreibt und das einem Spitzenkoc­h in die Hand drückt. Der macht dann etwas Eigenes daraus.“

Und Prochaska hat mit Hierzegger­s Drehbuch einen dunklen, nebeligen und stark verrauchte­n Ort erschaffen, an dem man wirklich jedem die Waffen wegnehmen sollte. Ansehen sollte man sich „Waidmannsd­ank“laut Hierzegger, „weil es ein Krimi voller schwarzem Humor ist. Und weil man ja sowieso zu Hause sein muss, weil Corona ist…“

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Oberinspek­torin Acham (Pia Hierzegger, l.) & Polizistin Schober (Jutta Fastian)

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