„Eigene Filme machen mich melancholisch“
Zum zweiten Mal führt heute Abend der Orf-landkrimi nach Kärnten. Für „Waidmannsdank“hat Hauptdarstellerin und Drehbuchautorin Pia Hierzegger eine düstere Welt erschaffen.
Selbst ansehen wird sich Pia Hierzegger (48) „ihren“Landkrimi heute um 20.15 Uhr in ORF 1 eher nicht: „In der Regel schaue ich mir die eigenen Filme selten im Fernsehen an“, meint die Lebensgefährtin von Josef Hader zu „Heute“, „da werde ich immer melancholisch, gerade jetzt, wo alles so anders ist durch Corona.“
Sehenswert ist der Krimi aber allemal: Nach dem Mord an einem Jäger in einer aussterbenden Kärntner Gemeinde muss Oberinspektorin Acham (Hierzegger) ermitteln. Diese Figur kam in der Romanvorlage von Alexandra Bleyer praktisch nicht vor. „Vom kettenrauchenden Lkabeamten aus Klagenfurt ist eigentlich nur der Name übrig geblieben – sowie eine Zigarette,
die niemals angezündet wird.“Als Autorin des Films war Hierzegger am Set zwar immer wieder auch Ansprechpartnerin von Regisseur Daniel Prochaska bei Story-fragen, hat sich aber absichtlich nicht zu sehr eingemischt: „Wenn man das Drehbuch abgibt, dann ist das so, wie wenn man ein Kochrezept schreibt und das einem Spitzenkoch in die Hand drückt. Der macht dann etwas Eigenes daraus.“
Und Prochaska hat mit Hierzeggers Drehbuch einen dunklen, nebeligen und stark verrauchten Ort erschaffen, an dem man wirklich jedem die Waffen wegnehmen sollte. Ansehen sollte man sich „Waidmannsdank“laut Hierzegger, „weil es ein Krimi voller schwarzem Humor ist. Und weil man ja sowieso zu Hause sein muss, weil Corona ist…“