Heute - Wien Ausgabe

„Seepocken“kosteten Job

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Die steirische Övp-politikeri­n Christine Aschbacher legte am Samstag ihr Amt als Ministerin für Arbeit, Jugend und Familien zurück. Auslöser waren Plagiatsvo­rwürfe gegen die 37-Jährige. Die Details:

Uni-arbeiten abgeschrie­ben? Aschbacher soll laut dem als „Plagiatsjä­ger“bekannten Sachverstä­ndigen Stefan Weber große Teile ihrer Dissertati­on an der Technische­n Universitä­t in Bratislava (Abgabe im Mai 2020, mitten in der Pandemie) abgeschrie­ben haben. Das Deutsch holpert, es gibt kuriose Formulieru­ngen, haften bleibt: „Annahmen sind wie Seepocken an der Seite eines Bootes.“Auch Aschbacher­s Diplomarbe­it aus dem Jahr 2006 an der Fachhochsc­hule Wiener

Neustadt ist von „Plagiaten“, „falschen Zitaten“und „mangelnden Deutschken­ntnissen“geprägt, so Weber.

Familie „schützen“Die Ministerin wies am Samstag zuerst alle Vorwürfe von sich, verkündete wenig später „zum Schutz der Familie“aber den Rückzug. Grund seien „mediale Vorverurte­ilungen“und „Anfeindung­en“, die sich „sogar auf die Kinder“entladen hätten. Weitere Konsequenz­en Die Exminister­in könnte sogar beide Titel verlieren, so Weber in seinem Blog. Zwar erscheint eine Aberkennun­g des slowakisch­en Doktor-titels wegen der unklaren Rechtslage unwahrsche­inlich. Ist der Magister aber weg, wäre damit die Zulassungs­bedingung für ein Doktorat rückwirken­d erloschen

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Christine Aschbacher

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