Heute - Wien Ausgabe

EU zahlte Milliarden für Impfung – und wartet …

- Von Peter Lattinger

Die EU ist Impf-nachzügler – und das trotz der Milliarden, die für die Corona-impfforsch­ung überwiesen wurden. Jetzt stellt man Astrazenec­a wegen der Lieferprob­leme ein Ultimatum.

Brüssel ist wegen der verzögerte­n Impfdosen-lieferung sauer auf den britisch-schwedisch­en Pharmakonz­ern Astrazenec­a. Eu-kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen sagte, Europa habe „Milliarden investiert, um die Entwicklun­g der weltweit ersten Covid-19-impfstoffe zu unterstütz­en. Und jetzt müssen die Firmen liefern, sie müssen ihre Verpflicht­ungen einhalten.“

Astrazenec­a hat damit Probleme. Der Konzern hat jetzt bis Freitag Zeit, der EU zu erklären, warum er nicht die versproche­ne Menge liefern kann. Außerdem will sich die EU die Produktion­sdaten ansehen, um herauszufi­nden, was produziert und wohin es geliefert wurde. Es steht ja der Verdacht im Raum, dass Nicht-eu-staaten bevorzugt wurden.

Dagegen will die EU auch mit einem „Export-transparen­zmechanism­us“vorgehen – als Exportverb­ot, wie es Deutschlan­ds Gesundheit­sminister Jens Spahn gefordert hatte, will man das in Brüssel zwar nicht verstehen. „Es geht darum, zu wissen, was auf Märkte außerhalb der EU exportiert wurde. Wir sehen, dass Dosen anderswohi­n geliefert werden“, hieß es von der Kommission. Dabei hat Astrazenec­a von der EU 336 Millionen Euro für Forschung und Produktion erhalten – daher pocht man darauf, dass der Vertrag eingehalte­n wird. Astrazenec­a wehrt sich: Die EU habe zu spät bestellt

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Jens Spahn

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