Schule kämpft gegen Abschiebung von Tina
Ein Sessel blieb im virtuellen Klassenzimmer gestern leer: Die 12-jährige Tina wurde Montagabend von der Fremdenpolizei abgeholt. Morgen soll sie mit ihrer Schwester (5) und Mama abgeschoben werden.
Tina saß mit ihrer Schwester Lea und Mama Nino gerade beim Abendessen, als es an der Tür klopfte. Vier Beamte der Fremdenpolizei forderten die drei auf, ihre Koffer zu packen. Noch am Abend wurden sie in eine Einrichtung nach Simmering gebracht.
„Wir sind fassungslos, traurig, verärgert und entrüstet“, fasst eine Lehrerin von Tina die Stimmung unter den Pädagogen und Schülern zusammen. Tina besucht die dritte Klasse des Gymnasiums Stubenbastei im 1. Bezirk. „Sie ist bestens integriert, spricht fließend Deutsch“, erzählt die Lehrerin stolz. Beide Mädchen sind in Österreich geboren, ihre Mutter kam als Studentin nach Wien.
Nachdem alle drei Asylverfahren rechtskräftig negativ beurteilt wurden, soll die Familie T. bereits am Donnerstag im Flieger nach Georgien sitzen.
Bis dahin wollen Mitschüler und Lehrer nichts unversucht lassen und kämpfen mit Appellen an die Politik und einer Petition für Tina. Heute wollen sie ihre Mitschülerin außerdem mit Briefen überraschen. „Wie kann man mitten im Winter und während einer Pandemie die Familie abschieben?“, sind sie sprachlos.
Für eine „humanitäre Lösung“hat sich gestern Abend auch Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr ausgesprochen