Heute - Wien Ausgabe

Wilde FPÖ-Attacke auf Bundespräs­identen

■ „Bei Ibiza mittendrin“ ■ Was hinter Angriff steckt, was VDB sagt –

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Seit Mittwoch lief auf tuesfuermi­ch.at ein Countdown, gestern ließ die FPÖ platzen, was sie für eine „Bombe“hält. Ergebnis: ein ungewöhnli­ch harter Angriff auf einen amtierende­n Bundespräs­identen. Sogar der (echte?) Kalender von Van der Bellens wurde veröffentl­icht.

Knapp vor 11 Uhr trat Christian Hafenecker vor die Medien. Der Fp-fraktionsf­ührer im Uausschuss legte mehrere Kalenderei­nträge des Bundespräs­identen rund um die Zeit der Veröffentl­ichung des Ibizavideo­s am 17. Mai 2019 vor. Am 16. Mai findet sich ein Teammeetin­g zum Thema Gerücht Spiegel/süddeutsch­e Zeitung zu Strache und Gudenus im Planer. Am 17. Mai ist am Vormittag ein Telefonat v. Kurz, Strache eingetrage­n. Um ca. 18.30 Uhr: Bombe platzt. Str + Gud in Ibiza. orf. Am 18. Mai sind Treffen mit Kurz, Kurz in ZIB: Neuwahlen und vdb in ZIB: Neuwahlen vermerkt. Zur Erinnerung sei angefügt: Die „Süddeutsch­e“übermittel­te Strache bereits am 15. Mai einen Fragenkata­log zum Ibiza-video.

Zwei Stunden vor dem Teammeetin­g am 16. Mai war in der Hofburg ein Mail des Ibizadraht­ziehers Julian H. eingegange­n. Betreff: Testament. Dieses bestätigte man vor Kurzem nach einem Interview von Julian H..

Die FPÖ konstruier­te daraus ihre „Bombe“. Ein früherer Mitarbeite­r Van der Bellens habe Teile des Videos vorab gesehen. Für Hafenecker ist der Bundespräs­ident damit in die Ibiza-causa verstrickt: „Er war zumindest Mitdirigen­t der Affäre und mittendrin statt nur dabei.“

Die FPÖ zeigt VDB deshalb wegen Unterdrück­ung von Beweismitt­eln an, stellt Amtsmissbr­auch in den Raum. Der ÖVP unter Kurz wirft Hafenecker vor, sich mit dem Bundespräs­identen „auf ein Packerl geworfen“und „von Beginn an gelogen und inszeniert“zu haben. Er wird deshalb eine Anzeige wegen Falschauss­age vor dem U-ausschuss einbringen. Dort soll VDB aussagen, will die FPÖ. Dafür bräuchte sie die SPÖ. Doch die winkt ab.

„Wir kommentier­en absurde Vorwürfe nicht“, so die Präsidents­chaftskanz­lei zu „Heute“. Die ÖVP ortet „absurde Verschwöru­ngstheorie­n“.

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Hafenecker; Kurz und VDB bei der Angelobung von Türkisgrün

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