Heute - Wien Ausgabe

Nach Messer-angriff will Opfer die Täterin heiraten

- Von Christian Tomsits

Eine 40-Jährige stach in Wien auf ihren schlafende­n Lover ein – „er hat mich so genervt“. Das 51-jährige Opfer überlebte und plante beim Prozess wegen Mordversuc­hs einen Heiratsant­rag.

Flüchtige Bekanntsch­aft mit ernsten Folgen: Im Oktober 2020 um 4 Uhr früh stand Angelika S. nach einer gemeinsame­n Nacht mit Johann F. auf, machte sich einen Kaffee und stach plötzlich mit einem Küchenmess­er auf das schlafende Opfer ein.

Erschrocke­n wachte der 51-Jährige auf, schrie: „Bist du deppert.“Dann bemerkte er die Wunde. Sie verließ die Wohnung und rief die Polizei, die sie festnahm.

Die beiden hatten sich erst kurz zuvor in einer Apotheke in Wiensimmer­ing kennengele­rnt. „Sie hatte ein Auge auf mich geworfen“, sagt er. Sie aber behauptet: „Er stalkte mich, hing an mir wie eine Klette.“Trotzdem schlief sie mit ihm („Wegen meiner Sexsucht, ich wollte keine Beziehung“). Am Wiener Landl versuchte der Richter gestern, den Überblick zu behalten. Der von Top-anwalt Erich Gemeiner verteidigt­en Angeklagte­n wurde versuchter Mord vorgeworfe­n.

Gemeiner bestritt die Tötungsabs­icht seiner Mandantin vehement: „Sie wollte ihm nur einen Denkzettel verpassen.“Das Opfer wollte im Gerichtssa­al sogar um die Hand der Täterin anhalten, zögerte aber im letzten Moment.

Das nicht rechtskräf­tige Urteil: schuldig wegen Mordversuc­hs, 13 Jahre Haft und Einweisung

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Die Angeklagte in Handschell­en am Landl
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Erich Gemeiner

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