Nach Messer-angriff will Opfer die Täterin heiraten
Eine 40-Jährige stach in Wien auf ihren schlafenden Lover ein – „er hat mich so genervt“. Das 51-jährige Opfer überlebte und plante beim Prozess wegen Mordversuchs einen Heiratsantrag.
Flüchtige Bekanntschaft mit ernsten Folgen: Im Oktober 2020 um 4 Uhr früh stand Angelika S. nach einer gemeinsamen Nacht mit Johann F. auf, machte sich einen Kaffee und stach plötzlich mit einem Küchenmesser auf das schlafende Opfer ein.
Erschrocken wachte der 51-Jährige auf, schrie: „Bist du deppert.“Dann bemerkte er die Wunde. Sie verließ die Wohnung und rief die Polizei, die sie festnahm.
Die beiden hatten sich erst kurz zuvor in einer Apotheke in Wiensimmering kennengelernt. „Sie hatte ein Auge auf mich geworfen“, sagt er. Sie aber behauptet: „Er stalkte mich, hing an mir wie eine Klette.“Trotzdem schlief sie mit ihm („Wegen meiner Sexsucht, ich wollte keine Beziehung“). Am Wiener Landl versuchte der Richter gestern, den Überblick zu behalten. Der von Top-anwalt Erich Gemeiner verteidigten Angeklagten wurde versuchter Mord vorgeworfen.
Gemeiner bestritt die Tötungsabsicht seiner Mandantin vehement: „Sie wollte ihm nur einen Denkzettel verpassen.“Das Opfer wollte im Gerichtssaal sogar um die Hand der Täterin anhalten, zögerte aber im letzten Moment.
Das nicht rechtskräftige Urteil: schuldig wegen Mordversuchs, 13 Jahre Haft und Einweisung