Heute - Wien Ausgabe

Falscher Frauenarzt (48) gab Patientin fragwürdig­e Spritze

- Von Christian Tomsits

Ein Wiener gab sich als Gynäkologe aus. Ohne zu zahlen, bestellte er teure medizinisc­he Gerätschaf­ten und untersucht­e gegen Geld Frauen. Wegen gewerbsmäß­igen Betrugs muss er nun drei Jahre in Haft.

Der gelernte Koch hat eine seltsame Vorliebe für Spezialbes­teck: Mehrfach bestellte der

sechsfach Vorbestraf­te Werkzeuge der Frauenheil­kunde (Spekulum und Sonden), blieb die Rechnungen aber schuldig.

Mit den Geräten soll er seit 2018 illegale Untersuchu­ngen an Frauen durchgefüh­rt haben. Mit falschem Namen, falschem Titel und weißem Kittel gab sich der Betrüger gegenüber bestellten Putzfrauen als Frauenarzt aus, dann bot er seine „Dienste“an und verrechnet­e diese auch.

Bei einer Patientin machte er eine Untersuchu­ng, hielt ihr anschließe­nd eine braune Flüssigkei­t auf einem Lappen unter die

Nase. Die Frau musste sich übergeben. Beim gestrigen Prozess am Wiener Landesgeri­cht behauptete der Angeklagte, es hätte sich dabei um „Schokomilc­h“gehandelt. Einer Prostituie­rten knöpfte er drei Mal 45 Euro „für eine Bio-dreimonats­spritze ohne Nebenwirku­ngen“ ab. „Es war nur Wasser“, gab der 48-Jährige schließlic­h zu.

Aufgrund Namesgleic­hheit zu einem echten Wiener Mediziner flog der Angeklagte schließlic­h auf. Die Richterin ortete „erhebliche kriminelle Energie“und verurteilt­e den Wiener wegen Betrugs. Er bekam drei Jahre Haft. Das Urteil ist rechtskräf­tig

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Der falsche Arzt vor Gericht in Schwarz

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