„Ich denke jeden Tag an meinen Vater“
Mathias Lauda über das Heimdebüt als Formel-1-experte und seinen toten Vater Niki
„Heute:“Sie kommentieren ab Freitag die Formel 1 für Servustv in Spielberg. 2019 wurde dort ihr Vater Niki Lauda emotional verabschiedet. Was fehlt Ihnen am meisten an ihm?
Mathias Lauda: „Ich denke jeden Tag an ihn. Er fehlt uns allen. Es ist einfach nicht das Gleiche wie früher. Es ist ein langsamer Prozess, sich daran zu gewöhnen – und schwierig. Mein Vater war immer der Erste, den ich um Tipps zum Leben fragte: zu Frauen, zur Arbeit, später zu den Kindern. Er war der starke Mann.“
In der Corona-pandemie hörte man öfters den Spruch: ,Was würde der Lauda jetzt wohl sagen?‘ Was hätte er uns geraten?
„Am Anfang sicher, dass die Wirtschaft am Leben gehalten wird, nicht den Bach runtergeht. Dann wurde es komplizierter. Ich weiß nicht, was er gesagt hätte. Sicher, nach vorne zu schauen und positiv zu bleiben.“
Hamilton oder Verstappen: Wer wird heuer Weltmeister?
„Hamilton hat in Baku erstmals die Nerven weggeworfen. Verstappen fährt aggressiv, er bewahrte bisher kühlen Kopf und machte keine Fehler. Seine Kurve zeigt nach oben. Der Druck ist für Hamilton höher. Aber er ist der siebenfache Champ. Die Saison ist spannend. Die letzten Jahre hat Mercedes dominiert, war es oft langweilig. Da hat sich Hamilton mit Bottas gespielt. Heuer fighten zwei Teams um den Titel. Es wird sich zuspitzen und es werden noch Dramen folgen.“
Was ist eigentlich Ihre erste Erinnerung an die Formel 1?
„Die Sonntage mit der Familie vor dem Fernseher. Wir haben in Salzburg gelebt. Ich habe mit sechs Jahren kein Rennen verpasst, das blieb so. Mein Vater hat damals beim ORF als Experte gearbeitet mit Heinz Prüller.“
Waren Sie ein Prüller-fan?
„Die Stimme war legendär. Wir kannten damals ja nichts anderes. Zum ersten Mal bei einem Rennen war ich, als mein Vater Berater bei Ferrari wurde. Das war in Imola. Diese Bilder von den Rennwagen und Fans sind heute noch in meinem Kopf.“