Ranger-ausbildung: So lernt unser Heer von den Besten
Heuer werden Mitglieder der 7. Jägerbrigade des Österreichischen Bundesheeres an der US Army Ranger School eine der auch körperlich anspruchsvollsten militärischen Ausbildungen der Welt absolvieren – und anschließend ihr neues Wissen in Österreich weitergeben.
Im Durchschnitt null bis fünf Stunden Schlaf pro Tag, eine Marschleistung von 350 km mit 25 kg Gepäck in rund 60 Tagen – und das alles bei massiv reduzierter Verpflegung: Wer an diesem Programm teilnimmt, muss in jeder Hinsicht gestählt sein. Von August bis November werden Angehörige des Österreichischen Bundesheeres an der „US Army Ranger School“in Fort Benning eine der härtesten und anspruchsvollsten militärischen Ausbildungen der Welt absolvieren. Extreme körperliche Belastungen sowie Schlaf- und Nahrungsentzug stehen dabei ebenso am Programm wie modernste Gefechtstechnik und Taktik.
Teilnehmen darf an diesem militärischen Elite-programm nur, wer zuvor einen fordernden Aufnahmetest
absolviert hat. Eine Hürde, die normalerweise weniger als 50 Prozent der „Ranger“anwärter überspringen. Vier Mitglieder der 7. Jägerbrigade, unter anderem auch vom Jägerbataillon 25, sind heuer aus Österreich beim renommierten Ranger-training dabei. Von ihren Erfahrungen und ihrem Know-how werden aber nicht nur sie profitieren. Denn bei der Ranger-ausbildung handelt es sich um eine international anerkannte einsatzorientierte militärische Spezialausbildung. Die österreichischen Absolventen dieser Ausbildung werden ihre dabei gewonnenen Erfahrungen in das Bundesheer einbringen, um so die infanteristischen Fähigkeiten im Rahmen der Landesverteidigung weiter zu stärken.
Fitness ist Top-thema
Körperliche Fitness spielt bei Ausbildung und Einsätzen der Rangers eine Schlüsselrolle. Denn sie erfüllen Aufgaben meistens autark und über Tage hinweg – etwa im alpinen Gelände oder im urbanen Bereich. Dafür ist eine höhere Durchhaltefähigkeit als bei regulären Einheiten notwendig. Diese wird durch eine optimierte Ausrüstung und Ausstattung sowie durch höchste körperliche Fitness sichergestellt. Dass heuer Mitglieder der 7. Jägerbrigade die Rangerausbildung absolvieren, hat seinen guten Grund: Diese ist in der Lage, den Einsatz der verbundenen Kräfte in allen Einsatzarten zu planen und zu führen. Als einzige Brigade mit strukturierten Luftlandeund Lufttransportfähigkeiten ist sie schnell verlegbar. Sie verfügt über spezielle Fähigkeiten in der Zusammenarbeit mit Luftstreitkräften, aber auch bei Schutzaufgaben im Inland gegen subkonventionelle Gegner. Die 7. Jägerbrigade ist auch in Zusammenarbeit mit dem Jagdkommando, den Spezialeinsatzkräften des Bundesheeres, im Einsatz. Bei Auslandseinsätzen ist die leichte Infanteriebrigade jedenfalls ein Schlüssel-akteur.
Know-how für unser Heer
Wichtig ist aber auch ihre Rolle als Know-how-drehscheibe im Heer. So stellt die 7. Jägerbrigade die Ausbildung von Wehrpflichtigen, Milizsoldaten, Kaderanwärtern sowie die Fortbildung des Kaderpersonals sicher. Die in den USA ausgebildeten vollwertigen Ranger werden ihr neues Wissen in vielen Bereichen des Bundesheeres einbringen. Von den Besten zu lernen, zahlt sich aus. Erstklassige internationale Ausbildung fordert von unseren Soldaten höchsten – auch körperlichen – Einsatz. Sie fördert die Einsatzkraft unseres Heers und damit Österreichs Sicherheit.