Feministin drohen nach Tweet drei Jahre Haft
Meinungsfreiheit oder Hassrede? Norwegen diskutiert über den Streit zwischen einer Transaktivistin und einer Feministin. Letztere hatte auf Twitter geschrieben, dass Männer keine Frauen sein können.
Seit Jänner 2021 umfasst das norwegische Gesetz gegen Hassrede auch das Thema Geschlechteridentität. Deswegen ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen Christina Ellingsen, Sprecherin der Frauenrechtsorganisation Women’s Declaration International. Sie hatte zwei Tweets an Christine Marie Jentoft adressiert. Die Aktivistin der Transgenderlobbying-gruppe FRI ist biologisch gesehen ein Mann, identifiziert sich aber als lesbische Frau – und hat Ellingsen angezeigt.
Das hat nun mutmaßlich Folgen. Denn die Feministin hatte gefragt, wieso
FRI junge Menschen lehre, „dass Männer lesbisch sein können? Ist das nicht eine Form von Konversionstherapie?“Später schrieb sie, wie „verrückt“FRI sei, eine „Organisation, die die Interessen junger Lesben schützen“will. „Wie hilft es Lesben, wenn Männer ebenfalls behaupten können, dass sie lesbisch seien?“
Kommt es zu einer Anklage, drohen Ellingsen drei Jahre Haft. Amnesty International Norwegen hatte ihr vor Kurzem vorgeworfen, Jentoft zu „schikanieren“, da sie in einer Tv-diskussion sagte: „Du bist ein Mann. Du kannst keine Mutter sein.“