Heute - Wien Ausgabe

Nackte Frau beim Schnarchen gefilmt? Liebhaber vor Gericht

- Von Clemens Pilz

Seine Geburtstag­sparty endete für einen Familienva­ter aus dem Irak in den Armen einer jüngeren Frau. Seinen Höhepunkt sollte der Vorfall aber erst gestern am Wiener Landesgeri­cht finden.

In der arabischen Community rund um ein Café in der Wiener Josefstadt wird viel getratscht.

Was wahr ist und was ausgeschmü­ckt wurde, weiß am Ende oft niemand so genau. Fest steht: Im September 2021 verließ der 36-jährige Angeklagte mit einer Bekanntsch­aft das Lokal und ließ die Feier in der Horizontal­en ausklingen. Über das Nachspiel gehen die Meinungen auseinande­r.

Laut Anklage filmte der Iraker die nackten Brüste sowie den Intimberei­ch des schlafende­n Opfers und zeigte das Filmchen als „Trophäe“später stolz herum. Als die Spatzen die Existenz des Videos von den Dächern pfiffen, habe er die Frau auch noch erpresst: Sie müsse erneut mit ihm schlafen, sonst würde er die Nacktbilde­r ihrer Familie zeigen.

Der von Andreas Reichenbac­h vertretene Mann stritt diesen Vorwurf ab. Er gab zu, die Dame gefilmt zu haben, aber sie sei nicht nackt gewesen: „Ich wollte nur ihr Schnarchen aufnehmen und es ihr später zeigen.“

Zeugen, die das Video gesehen haben wollen, widersprac­hen sich. Da das Corpus Delicti fehlte – auf dem iphone des Angeklagte­n fand sich keine Spur des Clips –, entschied das Gericht: Freispruch, aber im Zweifel. „Das heißt nicht, dass es nicht so passiert ist“, so die Vorsitzend­e

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Jurist Reichenbac­h und sein Mandant

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