Energieplan: Sp-chefin holt Ex-kanzler „einmalig“zurück
Schulterschluss im Kampf gegen die Energiepreise: Ex-kanzler Kern und Sp-chefin Rendi-wagner legten ein Konzept für eine Senkung des Strompreises vor. Eine „Dauerübung“sei das nicht.
Lange Zeit verband sie nur eine Parteifreundschaft, das Maß höchstgradiger Entzweiung also. Gestern traten Sp-chefin Pamela Rendi-wagner und Vorgänger Christian Kern gemeinsam auf. Das sei „eine einmalige Veranstaltung“und keine „Dauerübung“, sagte
Kern. Gemeinsam legten die beiden einen vom Exkanzler erarbeiten Plan vor. Die Idee (in Spanien schon umgesetzt): Der Gaspreis wird gedeckelt, der Preis des daran gekoppelten Stroms sinkt. Idealfall Eu-weit Die EU kauft koordiniert Gas ein und gibt dieses vergünstigt um 50 Euro pro Megawattstunde (MWH) an Private und die Industrie ab. Das würde das umstrittene Merit-ordersystem aushebeln und den Strompreis dadurch auf rund 200 € pro MWH senken, schätzt Kern.
Nationale Lösung Zieht die EU nicht mit, könne man das Konzept österreichweit umsetzen. Um zu verhindern, dass dann der günstigere Strom ins Ausland abfließt, könne man den Export beschränken. Deutschland habe das schon 2021 getan. Für den Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kwh Strom und 15.000 kwh Gas würde das Modell rund 4.000 € Ersparnis pro Jahr bringen, so die SPÖ. Marktversagen Man müsse am Energiemarkt jetzt dringend die „Pausetaste drücken“, er funktioniere nicht mehr, so Rendi. „Drei bis vier Player ziehen den Konsumenten das Fell ab“, ergänzte Kern