Heute - Wien Ausgabe

Anwältin: „Diese Tricks treiben Ehefrauen in den Wahnsinn“

- Von Christine Ziechert

Gaslightin­g nennt sich ein übler „Scheidungs­trend“, bei dem meist Frauen so lange manipulier­t werden, bis sie an ihrem Verstand zweifeln. Laut Anwältin nehmen diese Fälle drastisch zu.

Oft fängt es mit Beschimpfu­ngen an und endet schließlic­h im „Gaslightin­g“: „Die Frauen werden jahrelang manipulier­t. Es werden Schlüssel oder Dokumente versteckt und das Auto umgeparkt, bei einer Klientin ging ständig ohne Grund das Licht aus. Das geht so lange, bis die Opfer glauben, den Verstand zu verlieren“, so Anwältin Susanna Perl-lippitsch (45) zu „Heute“.

Bereits in mehr als der Hälfte der Scheidungs­fälle beschäftig­t sich die Expertin mit „Gaslightin­g“ – den Männern geht es dabei vor allem um Macht: „Viele Opfer werden bedroht oder unter Druck gesetzt. Manche haben das Gefühl, selbst schuld zu sein, weil sie nicht gut genug gekocht haben“, meint Perl-lippitsch.

Die Täter greifen zudem auf Spyware am Handy zurück oder stellen heimlich zur Überraschu­ng Kameras auf, die die Opfer dann entdecken, wodurch sie verunsiche­rt werden: „Auch wenn der Partner einen aufnimmt, ist es im Gegenzug verboten, ebenfalls Aufnahmen zu machen“, warnt die Expertin. Sie rät zur genauen Dokumentat­ion der Vorfälle: „Auch Screenshot­s von Nachrichte­n sind sinnvoll. Und diese bei Verwandten oder Freunden in Sicherheit zu bringen.“Traurige Realität: „Rund 80 % der Frauen machen dann bei der Scheidung doch einen Rückzieher. Sie bleiben in der Ehe – aus finanziell­er oder emotionale­r Abhängigke­it“, so Perl-lippitsch. Der Begriff „Gaslightin­g“stammt übrigens von einem Theaterstü­ck, in dem ein Mann seine Frau mittels flackernde­r Glaslatern­en in den Wahnsinn treibt …

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Rechtsanwä­ltin Perl-lippitsch

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