Heute - Wien Ausgabe

Liliputbah­n dampft bald mit „Kernenergi­e“durch Prater

- Y. Brandstett­er, D. Auer

Weil ein britisches Bergwerk nicht mehr liefert, ging der Dampflok im August die Kohle aus. Doch Not macht bekanntlic­h erfinderis­ch: Nun greift man auf gepresste Olivenkern­e zurück.

Seit 1928 tuckert die Liliputbah­n durch den Prater. Vor kurzem wurde es still auf den Schienen: Die Kohle war aus. Durch den Brexit kamen keine Lieferunge­n mehr aus Wales nach Wien, berichtet der technische Leiter der Liliputbah­n, Ronald

Durstmülle­r. Alternativ­en mussten her – und wurden gefunden.

Nun soll ein britisches Produkt getestet werden, das zu 50 Prozent aus gepressten Olivenkern­en besteht. Der Rest ist Abfall aus normaler Kohleprodu­ktion.

„Bereits im alten Rom hat man Olivenkern­e für Kochstelle­n verwendet“, erklärt Durstmülle­r. Sie verbrennen rauchlos. Die Lok könnte also weniger dampfen.

Geht bei den Tests alles gut, ist die Liliputbah­n der erste Zug in Österreich, der von „Kernenergi­e“aus Oliven angetriebe­n wird.

40 Prozent des ursprüngli­chen Co2-ausstoßes können so eingespart werden, weiß Durstmülle­r. „Die Methode ist also zukunftssi­cher und umweltfreu­ndlich.“Zehn bis 15 Kilo benötigt die Liliputbah­n pro Rundfahrt, für den Test wurde eine Tonne bestellt. Die Kosten sollen ungefähr gleich bleiben

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Liliputbah­n-betriebsle­iter Durstmülle­r.

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