Erstes Café bestellt schon Heizpolster
Im Winter sollen Decken statt Heizstrahlern in den Schanigärten Wärme spenden, so der Plan von Umweltministerin Gewessler. Das Thema lässt niemanden kalt – das sagen die Wiener Wirte dazu!
Die Gastgärten dürfen im Winter offen halten, doch nun droht ein Verbot der Outdoorheizstrahler, wir berichteten. Kampf um Gäste „Wir müssen die Heizstrahler anlassen, sonst bleiben die Gäste weg“, so Peter Friese, Betreiber des „Schwarzen Kameel“in der Bognergasse (City). Man wolle Energieverschwendung unbedingt verhindern. „Aber die Gäste müssen bleiben. Sie kommen wegen der Atmosphäre hierher.“
Jobs wackeln „Wir hätten 30 bis 40 Prozent weniger Umsatz, wenn wir keine Heizstrahler hätten“, so Ado Castelletto, Betreiber
des Castelletto am Schwedenplatz. „Wenn wir keine Alternative zu den Wärmespendern finden, müssen wir 10 bis 15 Mitarbeiter entlassen, weil die Energiekosten so hoch sind.“„Sitzheizung“Im Café de l’europe überlegt man Heizpolster um 160 Euro pro Stück anzuschaffen. Diese sollen die Heizstrahler ersetzen, erklärt Managerin Paulina Grabowska. „Der Betrieb der Strahler ist nicht mehr leistbar.“Hard-rock-heizung In der Rotenturmstraße laufen beim „Heute“lokalaugenschein schon am Vormittag die Heizstrahler heiß. „Wir wissen noch nicht, wie es weitergeht“, so ein Mitarbeiter. Von Oktober bis März spenden „Schwammerl“draußen Wärme. Sorge um Kosten Im Café Deli am Naschmarkt sorgt man sich wegen der hohen Energiekosten. „Aber wir müssen die Strahler trotzdem anmachen, um Kunden
von Kristin Vardi, Helmut Graf
zu halten“, so Mitarbeiterin Florentina. Zuerst werden Decken angeboten. „Die Erfahrung zeigt aber: Die reichen nicht.“Eiserne Zeit „Man muss mehr verkaufen, um die Kosten zu decken“, so Chefkellnerin Katharina. Das Hauptgeschäft auch dieses Naschmarkt-lokals findet draußen statt. „Wir müssen die Heizstrahler einschalten.“