Kanzleramt befiehlt „Flagge auf Halbmast“
In Großbritannien wird die Queen zu Grabe getragen – und Österreich hat eine Fahne. Auf allen Amtsgebäuden (auch auf Schulen) sollen die Flaggen auf Halbmast gesetzt werden. Es hagelt Kritik.
Es ist ein forsch formulierter Brief: Das Kanzleramt ordnete gestern für den Begräbnistag der Queen auf Bundesgebäuden von 7 bis 19 Uhr Trauerbeflaggung an. Heißt: Staatsfahnen auf Halbmast oder mit Trauerflor, Eu-fahne runter. Die Länder werden ersucht, „eine gleichartige Verfügung für öffentliche Gebäude zu treffen“. Und die halten
sich daran – mehr oder weniger:
■ In Wien werden die Österreich-fahnen auf allen Amtsgebäuden auf Halbmast gesetzt, auch auf Schulen, das Rathaus wird schwarz beflaggt. Die Neos, in Wien immerhin Koalitionspartner, kritisieren das.
■ Auch Niederösterreich erfüllt den Wunsch, dort gilt die Trauerbeflaggung ebenfalls an
Schulen. Nicht zur Freude aller: „Es ist für mich völlig unverständlich, dass eine Trauerbeflaggung für ein nicht demokratisch legitimiertes Staatsoberhaupt, noch dazu eines Landes, das nicht mehr Mitglied der EU ist, angeordnet wird“, so Gemeindeverbandspräsident Rupert Dworak. ■ In Oberösterreich werden die Flaggen auf allen Landesgebäuden auf Halbmast gesetzt, auch auf Bundes- und Landesschulen. Was bei Mittel- und Volksschulen passiert, ist unklar.
■ Im Burgenland und in Kärnten wehen die Fahnen auf Landesgebäuden ebenfalls auf Halbmast. Für die Schulen gilt das nicht, außer, es handelt sich um Bundesschulen, da entscheidet der Bund. In mehreren anderen Bundesländern ist das ebenso.
■ Die Eu-flagge setzen Wien und Burgenland ebenfalls auf Halbmast, was eigentlich, laut Auskunft des Außenministeriums, nicht statthaft ist. Dafür müsste eine Eu-weite Trauer ausgerufen werden