Heute - Wien Ausgabe

Rosenkaval­ier (57) bezahlte Geschenk mit einem Auge

- Von Sandra Kartik

Ein Mann überreicht­e einer Kellnerin in einem Praterloka­l Blumen. Er kassierte dafür einen Faustschla­g von ihrem Freund, erblindete am linken Auge. Nun wurde am Wiener Landesgeri­cht darüber verhandelt.

Vor knapp einem Jahr endete ein lustiger Abend für den Wiener Bäcker Günther tragisch: Am 24. Oktober 2021 wollte er nach einem Wettgewinn in einem Praterloka­l feiern. Der 57-Jährige kaufte einem Rosenverkä­ufer einen Strauß ab, um mehrere ihm bekannte Damen zu beschenken. Doch die Rosen waren dem Freund (25) einer schwangere­n

Kellnerin ein Dorn im Auge. Er verpasste Günther einen Faustschla­g – mit fatalen Folgen: „Ich bin auf dem linken Auge blind“, erklärte er gestern beim Prozess.

„Es war Notwehr“, entgegnete der Angeklagte. Der Rosenkaval­ier sei ihm körperlich überlegen, er habe Angst gehabt. Ein Größenverg­leich (die beiden mussten sich Rücken an Rücken stellen) vor Gericht widerlegte das aber. „Ich hatte drei Operatione­n und lag 21 Tage im Spital. Die Ärzte haben alles probiert, aber mein Auge war nicht zu retten“, sagt Günther zu „Heute“. Der 57-Jährige kann nicht mehr arbeiten und leidet an Schwindel. „Ich bin nicht mehr der Alte.“Der Angeklagte wurde zu zwei Jahren bedingt verurteilt, Günther wurden 5.000 Euro zugesproch­en

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Größenverg­leich: Günther (r.), Angreifer

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