Heute - Wien Ausgabe

Frau wollte straffere Arme, wird durch Beauty-op völlig entstellt

- Von Christian Tomsits

Die dreifache Mutter hatte in kurzer Zeit viel abgenommen. Da sich die 60-Jährige aber auch im Bikini wohlfühlen wollte, wagte sie einen Beauty-eingriff – doch der wurde für sie zum absoluten Albtraum.

Die Praxis in Wien war sauber und gepflegt, der Mediziner wirkte vertrauens­würdig und kompetent. Elisabeth H. (60) war sich sicher, dass der renommiert­e Schönheits­chirurg ihre hartnäckig­en Fettpolste­rn unter den Achseln gut entfernen würde. Die Mutter dreier erwachsene­r Kinder wollte sich ihren lang gehegten Traum verwirklic­hen, „schwimmen gehen zu können, ohne sich verstecken zu müssen“.

Der fixierte Op-termin im Oktober 2020 wurde dann kurzfristi­g in die frisch renovierte Praxis eines niederöste­rreichisch­en Kollegen verlegt. Dort angekommen, kam der Patientin das Gruseln. „Der Boden war noch nicht verfließt und es sah aus wie in einem Keller“, erinnert sich die 60-Jährige im Gespräch mit „Heute“. Das Ergebnis des 8.000 Euro teuren Eingriffs und die Nachunters­uchungen wurden für sie zum Horror: Von Ellbogen bis zum Bauch zogen sich zwei riesige

Narben, die sich dann auch noch arg entzündete­n. „Ich wurde zu Frankenste­ins Monster entstellt“, war sie entsetzt. Außerdem hatte der Arzt ihr ohne Absprache beide Brustwarze­n versetzt, die alten Höfe aber an Ort und Stelle gelassen. „Na, die funktionie­ren ja super“, soll er zufrieden gesagt haben, nachdem er ihr mit dem Finger auf den Busen schnippte. Über diese Belästigun­gsvorwürfe und die doppelt schmerzhaf­te OP wurde die Wiener Patientena­nwaltschaf­t informiert. Fast zwei Jahre später ist H. noch immer „wütend, beschämt und unendlich traurig“. Nun will sie den Arzt klagen

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Eine der beiden entzündete­n Narben

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