Lehrplan-kritik ist glatte Themenverfehlung
Seien wir ehrlich: Da werden unsere VS-, MS- und Ahs-unterstufen-schüler neue Lehrpläne bekommen und unsere Lehrerinnen trotzdem genauso unterrichten wie immer – im schlechtesten Fall mit Arbeitsblättern aus dem Jahre Schnee, im besten mit viel Know-how gebrochen durch die individuellen Neigungen ihrer Schüler. Was da also an Neuem in die alten Pläne hineingelegt wurde, ist in der Praxis nur mäßig relevant.
Auch sind Lehrpläne keine Kochrezepte, die Zutaten in Deka und Gramm vorschreiben.
Das Gros der aktuellen Kritik, wonach „wichtige Details“fehlen, ist also eine glatte Themenverfehlung. Lehrpläne sind grobe Spielanleitungen. Je mehr Spielraum, desto besser. Spielen müssen die Schüler – unter Anleitung, Aufsicht und Kontrolle fachlich 1A ausgebildeter, sozialkompetenter Profis, die die Praxis kennen bzw. gründlich auf sie vorbereitet wurden. Wo ein Spiel schiefgeht, ist der Fehler bei Menschen zu suchen, nicht bei Lehrplänen.