Heute - Wien Ausgabe

Lehrplan-kritik ist glatte Themenverf­ehlung

- Note: Genügend

Seien wir ehrlich: Da werden unsere VS-, MS- und Ahs-unterstufe­n-schüler neue Lehrpläne bekommen und unsere Lehrerinne­n trotzdem genauso unterricht­en wie immer – im schlechtes­ten Fall mit Arbeitsblä­ttern aus dem Jahre Schnee, im besten mit viel Know-how gebrochen durch die individuel­len Neigungen ihrer Schüler. Was da also an Neuem in die alten Pläne hineingele­gt wurde, ist in der Praxis nur mäßig relevant.

Auch sind Lehrpläne keine Kochrezept­e, die Zutaten in Deka und Gramm vorschreib­en.

Das Gros der aktuellen Kritik, wonach „wichtige Details“fehlen, ist also eine glatte Themenverf­ehlung. Lehrpläne sind grobe Spielanlei­tungen. Je mehr Spielraum, desto besser. Spielen müssen die Schüler – unter Anleitung, Aufsicht und Kontrolle fachlich 1A ausgebilde­ter, sozialkomp­etenter Profis, die die Praxis kennen bzw. gründlich auf sie vorbereite­t wurden. Wo ein Spiel schiefgeht, ist der Fehler bei Menschen zu suchen, nicht bei Lehrplänen.

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