Heute - Wien Ausgabe

„Die Verblödung hat ja im Theater um sich gegriffen“

- Von Fabian J. Holzer

Ab heute ist Thomas Bernhards „Der deutsche Mittagstis­ch“in Regie von Claus Peymann (85) im Theater in der Josefstadt zu sehen, und das hat gute Gründe. „Ich bin einer der wenigen noch lebenden Regisseure, die sich überhaupt für Sprache interessie­ren“, sagt Peymann zu „Heute“, „die allgemeine Verblödung hat ja auch im Theater um sich gegriffen.“Ohne den Namen in den Mund zu nehmen, mäkelt der ehemalige Burgtheate­r-direktor an Nach-nachfolger Martin Kušej herum: „Der Burgtheate­r-direktor hat zu stören, zu verstören, zu erschrecke­n und nicht zu organisier­en.“Für Peymann fehlt somit einiges. „Wenn der Intendant mal vier Monate in Italien ist undda ein fröhliches Leben führt, das merkt keiner.“

Hart im Umgang waren auch die Wiener mit Peymann selbst, der zuerst gefürchtet, dann gehasst und am Ende verehrt wurde. „Die Österreich­er können etwas, und ich habe lange gebraucht, das zu verstehen: Die Österreich­er können lieben. Das kann man von den Berlinern nicht sagen.“„Der deutsche Mittagstis­ch“ist bis März im Theater in der Josefstadt zu sehen

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Claus Peymann ist zurück in Österreich.

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