Heute - Wien Ausgabe

33 Euro für über 7 Stunden Verspätung

Künstlerin fuhr fürs Klima mit dem Zug, musste in Břeclav am Bahnsteig übernachte­n

- Von Christian Tomsits

Diese klimafreun­dliche Zugfahrt von Berlin nach Wien warf Manuela S. (Name geändert) völlig aus der Bahn: Müde und „ziemlich sauer“war die Künstlerin, als sie am

27. September um 6 Uhr früh am Bahnhof in Meidling ankam. Denn von der Abfahrt bis zur Ankunft war sie 19 Stunden unterwegs gewesen – eine frostige Freiluftüb­ernachtung am Bahnsteig in Břeclav inklusive. Dabei hatte sich die 56-Jährige extra vorgenomme­n, tagsüber zu reisen, um am nächsten Tag nicht übernächti­gt zu sein. Doch der Plan entgleiste. Tatsächlic­h startete der Zug in Berlin schon mit 50 Minuten Verspätung. Dadurch wurde der letzte

Anschluss in Prag versäumt. Das tschechisc­he Zugpersona­l empfahl die Weiterreis­e über Břeclav (Ankunft 2:11 Uhr) – ein Fehler.

Denn dort musste die Frau frustriert die Nacht am Bahnsteig verbringen. „Erst um 4.27 Uhr ging es weiter – im selben Zug, der die ganze Zeit zugesperrt vor meiner Nase stand“, so die Niederöste­rreicherin

niedergesc­hlagen. Ihr sei zugesagt worden, sie könne im Zug sitzenblei­ben. Bei den ÖBB bedauerte man diese „Fehlinform­ation“. „Der Mond am Himmel war schön, der Rest nicht“, reichte die 56-Jährige Beschwerde für über sieben Stunden Verspätung ein. Von den ÖBB gab es dafür eine Entschuldi­gung und die Hälfte des Ticketprei­ses – exakt 33,50 Euro …

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Die Betroffene „fährt so bald nicht mehr Bahn“.

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