„Ich habe nicht viel, aber das wird geteilt!“
Durch Teuerungen und Rekordinflation sind immer mehr Menschen auf Unterstützung angewiesen – auch jene, die damit nie gerechnet hätten. Seit vier
Wochen ist Georg Kunde der Lebensmittelausgabe „LE+O“der Caritas in Floridsdorf. Die Nachfrage an den Paketen steigt zusehends. Wurden vor einem Jahr noch wöchentlich 17 Tonnen ausgegeben, sind es mittlerweile 26 Tonnen. Die Not sei in der Mittelschicht angekommen, betont die Caritas. Für Georg war es anfangs ungewohnt: „Die Hürde war da, aber mein Verdienst ist einfach zu gering“, erzählt er. Der 59-Jährige arbeitet als Pfarrsekretär, seine Frau ist Kinderbetreuerin.
„Sie ist derzeit auf Jobsuche, es ist schwierig“, so der Vater einer 18-jährigen Tochter. Trotz allem denkt der Wiener an andere: „Mir geht es noch gut. Ein Freund fastet dreimal wöchentlich, weil das Geld nicht reicht.“
Die Unterstützung der Caritas behält er nicht nur für sich: „Wenn ich etwas hole, gebe ich einen kleinen Teil davon weiter – an Menschen, denen es noch schlechter geht. Ich habe nicht viel, aber das wird geteilt!“