Heute - Wien Ausgabe

Nur wenn es blöd läuft, geht uns der Strom aus

Umweltmini­sterin Leonore Gewessler bereitet Österreich auf mögliche Verknappun­g vor

- Von Wolfgang Bartosch

Strom als knappes Gut? Das gab’s in der jüngeren Geschichte noch nie. Aber genau das könnte uns im Winter blühen. Dazu hat, wie berichtet, Übertragun­gsnetzbetr­eiber Austrian Power Grid (APG) drei Szenarien erstellt, einem Stresstest unterzogen und nun gemeinsam mit Ministerin Leonore Gewessler vorgestell­t:

Ausgangsla­ge Europa deckt 27 % des Bedarfs im Winter mit Atomstrom. Aber: Viele AKW in Frankreich stehen still (Kühlwasser fehlt, defekt), Finnland hat ein starkes AKW nicht fertigbeko­mmen. Zudem hat Polen, anders als sonst, zu wenig Strom für den Export. Szenario „Grün“Wahrschein­lichste Variante. Also: Am Verbrauch ändert sich nichts, es ist ausreichen­d Gas da. Fazit: kein Stress. „Kritisch“Geringe Wahrschein­lichkeit. Deutschen Kohlekraft­werken fehlt Kohle (Flüsse führen zu wenig Wasser für Transporte), wir verbrauche­n 5 % mehr, haben 20 % weniger Gas parat. Fazit: Bis zu 479 Stunden können wir den Bedarf nicht decken. „Sehr kritisch“Sehr geringe Wahrschein­lichkeit. Zusätzlich zum „Kritisch“-szenario gibt’s 40 % weniger Gas zur Stromerzeu­gung. Bis zu 815 Stunden können wir Bedarf nicht decken. Drohen uns die „kritischen“Szenarien, gibt es zunächst einen Aufruf zum Stromspare­n, etwa abends. Reicht das nicht, reduzieren große Firmen freiwillig den Verbrauch. Gespräche dazu laufen derzeit

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APG-CHEF Christiner, Ministerin Gewessler

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