Heute - Wien Ausgabe

28 Stiche: Rätsel um Bluttat ohne Motiv!

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Ohne Anwalt, dafür aber mit einer kruden Ausrede versuchte sich gestern ein Angeklagte­r vor Gericht in Salzburg reinzuwasc­hen. Dem 62-Jährigen wird vorgeworfe­n, 2020 eine Nachbarin (81) regelrecht hingemetze­lt zu haben. Staatsanwä­ltin Elena Haslinger bezeichnet­e die Tat als „Overkill“– 25 Stiche hätten die Vorderseit­e des Oberkörper­s getroffen, drei die Rückseite. Dabei sei der Täter auf dem Brustkorb gekniet. Dann wickelte er die Leiche in eine acht Meter lange Stoffbahn und reinigte die Wohnung der Frau penibel, bevor er verschwand.

Nachdem es lange keine Hinweise auf einen möglichen Verdächtig­en gab, erstellte Kriminalps­ychologe Thomas Müller eine Expertise. Demnach kam der Täter aus dem Umfeld des Opfers. Daraufhin wurde von allen Nachbarn Dna-proben genommen – und es gab einen Treffer! Die DNA des damals 61-Jährigen stammte mit der von Hautresten überein, die unter den Fingernäge­ln der Toten gefunden wurden. Seltsam: Aus der Wohnung wurde nichts gestohlen, auch sonst gibt es kein Motiv für die Bluttat. „Jemand anderer muss meine DNA eingeschle­ust haben“, behauptete der 62-Jährige, der sich selbst verteidigt. Das sorgte für Kopfschütt­eln bei den Geschworen­en. Der Prozess geht heute weiter

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Angeklagte­r, Psychologe Müller

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