Heute - Wien Ausgabe

Raus aus Gas und Öl – wer soll das bezahlen?

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Das Gesetz zum Ausstieg aus Öl und Gas bei Heizungen ist auf Schiene. Trotz Zustimmung von vielen Seiten gibt es Zweifel, ob das so schnell zu schaffen ist. Und: Wer zahlt die neuen Heizungen?

Anfang November wurde das Erneuerbar­e-wärme-gesetz im Ministerra­t beschlosse­n. Das heißt unter anderem, dass ab 1. Jänner 2023 keine Gasheizung­en mehr in neue Gebäude eingebaut werden dürfen. Bis 2035 sollen dann alle klimaschäd­lichen Öl-heizungen getauscht sein, bis 2040 alle Heizungen nur noch mit erneuerbar­en Energien laufen. Zwar fehlt noch

die Zweidritte­lmehrheit im Parlament, doch gibt es schon jetzt Kritik am Gesetz.

Stadt Wien: Eigener Plan für den Gebäudesek­tor

Dem Verband der gemeinnütz­igen Bauvereini­gungen (GBV) fehlen Förderungs­schienen für den mehrgescho­ßigen Wohnbau, „insbesonde­re bei alten Häusern ergeben sich sehr große finanziell­e Probleme“, so die Gbv-chefs Klaus Baringer und Herwig Pernsteine­r. Auch gebe es derzeit weder genug alternativ­e Anlagen zu kaufen noch genug Profession­isten, die diese einbauen. Der Österreich­ische Haus- und Grundbesit­zerbund (ÖHGB) kritisiert vor allem finanziell­e Belastunge­n für Immobilien­eigentümer und zu kurze Fristen für den Umstieg.

Für Spö-energiespr­echer Alois Schroll kommt das Gesetz viel zu spät, das sei mehr als blamabel für die Grünen und deren Ministerin Leonore Gewessler.

Differenzi­erter sieht es Wiens Klimastadt­rat Jürgen Czernohors­zky: „Inhaltlich größtentei­ls positiv, aber es gibt auch weniger Erfreulich­es.“Etwa, dass Kochen mit Gas auch nach 2040 erlaubt ist. Wien habe sich als einziges Bundesland vor zwei Jahren den Ausstieg aus fossilen Energien zum Ziel gesetzt. Man erarbeite eine „Strategie Wärme und Kälte 2040“für den völligen Ausstieg aus Öl und Gas im Gebäudesek­tor sowohl im Außenals auch Innenberei­ch

 ?? ?? Herwig Pernsteine­r und Klaus Baringer vom Gemeinnütz­igen-verband: Lieferprob­leme bei Anlagen, zu wenige Profession­isten für den Umbau
Herwig Pernsteine­r und Klaus Baringer vom Gemeinnütz­igen-verband: Lieferprob­leme bei Anlagen, zu wenige Profession­isten für den Umbau

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