Missbrauchsverdacht in einem Sos-kinderdorf
Einen besonders schlimmen Fall von Missbrauch machte jetzt die Organisation Sos-kinderdorf öffentlich. Der Verdacht richtet sich gegen einen Millionär aus NÖ. Er spendete mehrere Hunderttausend Euro, um ein Dorf in Asien mitzufinanzieren. Zwischen 2010 und 2014 besuchte er es mehrmals. Dabei soll es zu Übergriffen auf acht Buben gekommen sein. Das flog vor Ort auf, der Staat (wird aus Gründen des Opferschutzes nicht genannt) verbot dem Mann die Einreise.
Der mutmaßliche Täter ist verstorben, so Kinderdorf-geschäftsführerin Elisabeth Hauser gestern. Man habe 2014 nicht hinterfragt, warum er in dem Land nicht mehr erwünscht war: „Genau das fragen wir uns jetzt“, so Hauser: „Jetzt wollen wir wissen: Was wäre unsere Verantwortung gewesen, und wie hätten wir reagieren sollen als Spenderverein? Das ist das Dilemma, das sich auftut und aus dem wir lernen wollen.“
Der Verstorbene hat Sos-kinderdorf sein Haus hinterlassen. Ob der Verein es annimmt, steht noch nicht fest