Neuer Name, App: „Opa“Rauch stellt künftigen Eltern-kind-pass vor
Nach dem Säbelrasseln der Ärzte hat die Regierung gestern eine Einigung bei der Reform des Mutter-kind-passes verkündet. Er soll digital werden und mehr Leistungen bieten. Die Ärzte bleiben skeptisch.
Als Opa eines einjährigen Enkels sprach Gesundheitsminister Rauch von einem „großen Wurf “und „wichtigen Verbesserungen für Neugeborene und ihre Eltern“: Neuer Name Der Mutter-kindpass wird zum Eltern-kind-pass, weil „beide Elternteile Verantwortung tragen“sollen. Zusätzliche Leistungen Zu Beginn der Schwangerschaft wird es eine psychosoziale Beratung geben, vor der Geburt freiwillig eine zweite Hebammenberatung. Dazu kommen ein zusätzliches Hörscreening für Neugeborene, ein zusätzlicher Ultraschall und, falls nötig, ergänzende Laboruntersuchungen. Elternberatung Ebenfalls neu: Beim ersten Kind können sich die Eltern über Vereinbarkeit von Beruf und Familie, partnerschaftliche Aufteilung der Elternzeit oder Karenz beraten lassen. Digitalisierung Ab 2024 soll es den Papier-pass auch als App geben.
So wird die Befundweitergabe zwischen behandelnden Ärzten erleichtert und der Pass im Verlustfall abgesichert.
Finanzierung offen Bisher waren für den Pass 62 Millionen Euro pro Jahr budgetiert. Die Sozialversicherung soll jetzt mit der Ärztekammer Verhandlungen über deren künftige Honorare (seit 1994 nicht erhöht, Anm.) führen. Ärzte vermissen Konkretes Die Ärztekammer begrüßt zwar die Leistungsverbesserungen. Sie kritisiert aber, dass es zur Valorisierung der Honorare weiter „keine konkreten Angaben“gebe