Falsche „Interpol-agenten“erbeuteten 2,7 Millionen Euro
Seit Monaten hatten Telefonbetrüger gutgläubige Österreicher im Visier und nahmen ihnen Unsummen ab. Jetzt wurde ein professionelles Callcenter in Indien ausgehoben. Von dort kamen die Anrufe.
Die indischen Kriminellen hatten eine Reihe von Tricks auf Lager: Zumeist meldeten sie sich am Telefon auf Englisch als „Interpol-agenten“. Gegen den Angerufenen laufe ein Verfahren wegen eines Verbrechens oder seine Identität sei gestohlen worden. Nur eine Zahlung könne das Problem aus der Welt schaffen. Unglaublich, aber viele Opfer fielen darauf herein, kauften Gutscheine und gaben deren Codes per Telefon durch. Dann brach der
von Markus Hofer
Kontakt ab. Insgesamt sollen die Täter alleine in Österreich 2,7 Millionen Euro erbeutet haben.
Hierzulande gab es wegen der „Interpol-agenten“1.100 Anzeigen und 387 Opfer. Das veröffentlichte gestern das Bundeskriminalamt. Die Fahnder erklärten auch gleich, wie man den bestens organisierten Kriminellen auf die Spur kam: Ein Betroffener hatte im September Anzeige erstattet. Betrugsspezialisten gelang es, die Spur der Täter zurückzuverfolgen und brisante Videoaufnahmen aus dem Callcenter zu bekommen. Mit den Informationen aus Österreich schlugen die indischen Behörden dann zu. Es gab viele Verhaftungen – seither sind die Anzeigen in Österreich auf null zurückgegangen