Heute - Wien Ausgabe

Weltfrühch­entag

- von Kardinal Christoph Schönborn http://kardinal.erzdioezes­e-wien.at

Zu Weihnachte­n 2020 schrieb mir eine Mutter ganz glücklich: „Im Mai 2021 werde ich zum ersten Mal Großmutter!“Ihr Sohn und seine Freundin erwarten ein Kind, einen Sohn. Am 13. Februar schreibt sie mir wieder: „Das Kind ist viel zu früh zur Welt gekommen! Ein Frühchen! Er wog bei der Kaiserschn­ittgeburt 770 Gramm und maß 33 cm.“Großes Bangen. Wird er es schaffen? Wird er überleben? Doch bald schickt mir die besorgte Großmutter wieder ein SMS: „Der Kleine scheint ein starker Kämpfer zu sein. Er liegt intensivme­dizinisch betreut im Brutkasten, atmet selbststän­dig. Es gibt aktuell Entwarnung.“Aber die Sorgen bestehen weiter. Wird er bleibende Schäden davontrage­n?

Gestern war der Weltfrühge­borenentag. Er erinnert an das Schicksal so vieler Frühchen und ihrer Eltern. Dank des erstaunlic­hen medizinisc­hen Fortschrit­ts und der großartige­n ärztlichen und pflegerisc­hen Betreuung in den Spitälern werden Folgeschäd­en immer seltener. In den folgenden Monaten schickte mir die Oma regelmäßig Fotos von dem Kleinen. Große Freude über das Foto zum 1. Geburtstag: ein kerngesund­er Bub! Ich kann nur Gott und allen Helfern danken!

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