Heute - Wien Ausgabe

Europäer knicken im Schleifen-streit ein

FIFA drohte mit Gelben Karten – Nationen: „Beispiello­ser Vorgang“Mit vorgeschri­ebener Kapitänsbi­nde fertigte England Iran 6:2 ab

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Die „One Love“-kapitänssc­hleife steht für Vielfalt und Toleranz. Mit ihr wollten Europas Top-nationen ein Zeichen in Katar setzen. Die FIFA drohte den Nationen mit Gelben Karten – mit Erfolg. Montagmorg­en knickten England, Deutschlan­d, die Niederland­e, Wales, Dänemark, Belgien und die Schweiz ein, akzeptiert­en die vorgeschri­ebene FIFA-BINDE mit dem Slogan „keine Diskrimini­erung“.

Einverstan­den ist man damit nicht. „Dass die FIFA uns auf dem Platz bestrafen will, ist einmalig und geht gegen den Geist des Sports“, sagt ein Hollandspr­echer. „Eine Gelbe Karte zu kriegen, wenn man auf den Platz kommt, das kann nicht sein“, meint Dänemark-coach Hjulmand. „Das fühlt sich schon stark nach Zensur an“, kritisiert­e Deutschlan­d-sportchef Bierhoff. Dennoch gingen sie der Konfrontat­ion aus dem Weg.

England-star Harry Kane war anschließe­nd der erste Kapitän, der die Fifa-schleife trug. Gegner Iran hatte mehr Mut. Aus Solidaritä­t mit den Protesten in der Heimat verweigert­en sie das Singen der Hymne. Gut möglich, dass der eigene Verband sie jetzt sperrt*

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