Heute - Wien Ausgabe

Buslenker will Rolli-fahrerin nicht mitnehmen

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Alexandra P. kann aufgrund einer Erkrankung keine weiten Strecken gehen. Doch statt Hilfe bekam sie in den Öffis Ärger: Gleich mehrere Buslenker wollten sie mit ihrem Rollstuhl nicht mitnehmen.

„Ich traue mich nur mehr Ubahn fahren“, klagt Alexandra P. aus Favoriten. Die 51-Jährige leidet an Multipler Sklerose, ist auf einen elektrisch­en Rollstuhl angewiesen. „Ich kann ab und zu noch mit dem Rollator gehen, aber keine weiten Strecken“, erzählt sie im „Heute“-gespräch. Um etwa Arzttermin­e wahrnehmen zu

können, nutzt sie die Linie 19A – doch damit ist nun Schluss.

„Es ist mir mehrmals passiert, dass ich abgewiesen wurde. Die Buslenker ließen mich nicht einsteigen – mit der Begründung, sie müssten das nicht“, sagt sie.

„Einmal habe ich sogar zu hören bekommen, ich hätte einen elektrisch­en Rollstuhl und könne damit fahren.“Alexandra P. wartete auf den Folgebus, doch das Erlebnis ließ sie nicht los: „Es war unangenehm, ich war fertig mit den Nerven. Und es ärgert mich, denn ich zahle für das Ticket. Der Grund ist einfach nur Faulheit.“

von Yvonne Brandstett­er

Die Wiener Linien verweisen darauf, dass die Buslinie von einer beauftragt­en Firma betrieben wird. Im Namen aller entschuldi­ge man sich für die Unannehmli­chkeiten. „Barrierefr­eiheit ist uns ein großes Anliegen, ebenso

wie ein respektvol­les Miteinande­r“, heißt es. In einem speziellen Fall konnte man Alexandra P. allerdings aus Platzgründ­en nicht mitnehmen, da sich bereits zwei Kinderwage­n im Bus befanden

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Bus-odyssee für Alexandra

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