Heute - Wien Ausgabe

Die Pannenseri­e beim Klimabonus geht weiter

- Von Robert Zwickelsdo­rfer

Die Auszahlung des Klimabonus sollte Mitte Oktober abgeschlos­sen sein. Aber nach wie vor warten viele auf ihr Geld. So auch Max L. (Name der Redaktion bekannt). Er hat ein aktuelles Konto bei Finanzonli­ne. Damit hätte er die 500 Euro direkt aufs Konto bekommen müssen.

Er bekam den Bonus aber als Rsa-brief. Ab da wurde es komplizier­t für ihn – weil er zwei Wohnsitze hat. Einen bei den Eltern in Klagenfurt, einen in Wien, wo er derzeit lebt und arbeitet.

Der Brief ging nach Klagenfurt, wurde bei der Post hinterlegt. Dort kann ihn aber sein Vater trotz Vollmacht und Ausweiskop­ie nicht abholen. Die Post darf ihn offiziell nur Max aushändige­n.

Heißt: Er müsste sich einen Urlaubstag nehmen, nach Klagenfurt reisen (vier Stunden Bahnfahrt,

Sparschien­e-ticket ab 24,90 €) und sich dort bei der Post anstellen.

Um das zu vermeiden, wandte er sich an die Klimabonus-hotline. Dort verwies man ihn auf ein Formular auf der Homepage. Das füllte Max samt Mailadress­e sowie Kontonumme­r aus. Per Mail erhielt er die Info, die Auszahlung werde „so rasch wie möglich erfolgen“. Aber das wohl wieder (!) mittels Rsa-brief: „Wenn Sie den Klimabonus im nächsten Jahr per Überweisun­g erhalten möchten, dann aktualisie­ren Sie bitte Ihre private Bankverbin­dung auf finanzonli­ne.bmf.gv.at.“

Sp-umweltspre­cherin Herr kritisiert diese „desaströse Abwicklung“: „Die Bevölkerun­g muss einen schildbürg­erartigen Hürdenlauf zurücklege­n, um zu ihrem Geld zu kommen.“Sie bringt eine Anfrage ein, in der sie etwa wissen will, wie viele Rsa-briefe nicht abgeholt werden konnten

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