GROSSE BÜHNE
Simon verwandelte einen überwucherten Garten in ein Paradies.
Fantasie lässt Menschen nicht nur träumen, sondern kann zur Kraftquelle werden und dabei helfen, Visionen wahr werden zu lassen: Als Simon Hobson das zum Verkauf stehende Anwesen in der Grafschaft Berkshire zum ersten Mal besuchte, war er wie elektrisiert. Noch bevor er die Schlüssel für sein neues Zuhause in den Händen hielt, begann er, Ideen für den Garten zu spinnen. Das historische Haus, das georgianische Elemente und den Tudor-stil miteinander vereint, war denkmalwürdig. Von der völlig überwucherten Umgebung konnte man das nicht behaupten. Doch Simon wollte dem Haus zurückgeben, was hier einmal gewesen sein musste: einen Garten, der diesem altehrwürdigen Gebäude gerecht werden würde. Klassische Formschnittgehölze wie die Eibe würden perfekt zu dieser Idee passen, das war ihm klar. Die Suche nach einem Verbündeten für sein ambitioniertes Projekt endete bei Matt Keightley. Der bekannte Gartengestalter erinnert sich an den ersten Besuch: „Simons Begeisterung steckte an und er konnte alle seine Ideen so lebendig beschreiben, dass ich sofort die ersten Bilder im Kopf hatte.“
Sieben Monate nahm sich das kongeniale Duo Zeit für die Planung. Danach, im November 2014, begannen die Bauarbeiten. Anstatt die Höhenunterschiede auf dem Gelände auszugleichen, nutzte Matt sie für die Gestaltung: Von der Terrasse am Haus kann Simon heute das tiefer liegende Eiben-parterre überblicken. Damit die grünen Kunstwerke stets in Form sind, schneidet das Team der drei Gärtner, die hier arbeiten, die Pflanzen einmal pro Monat zurück. Weniger formal und ganz natürlich wirkt die Szenerie am Teich. Dabei musste auch hier viel getan werden, um dieses Bild entstehen zu lassen. Der bereits vorhandene Teich war kaum noch erkennbar, musste ausgebaggert und komplett neu bepflanzt werden. Heute wirkt er wie ein Gestalt gewordenes, impressionistisches Gemälde. Bei so viel Schönheit war klar, dass auch der Küchengarten nicht „nur“nützlich sein sollte. Rund um die Hochbeete wachsen deshalb Pflanzen, die Optik und Nutzen vereinen: Lavendel und Thymian gedeihen hier ebenso wie Fenchel. An lauen Abenden sitzt Simon manchmal andächtig im roten Sessel am Gemüsegarten und genießt diesen Anblick, atmet die von Kräuterduft erfüllte Luft ein und hört die Vögel zwitschern.