Thüringen feiert 100 Jahre Bauhaus
1919 nahm in Weimar mit dem Staatlichen Bauhaus die wichtigste Kunstschule des frühen 20. Jahrhunderts ihren Betrieb auf. 100 Jahre später feiert das ganze Land mit hochkarätigen Kunstausstellungen und vielen Events die Gründung der Avantgardeschule, deren Ideen von Thüringen in die Welt getragen wurden.
Weimar verdankt seinen mit Kultur, Kunst und Moderne verbundenen Ruf berühmten Persönlichkeiten wie Goethe und Schiller, Bach und Liszt und nicht zuletzt den Avantgardisten des Bauhauses. Vor 20 Jahren zeichnete die UNESCO die Sehenswürdigkeiten der Klassik als Welterbe aus. Auch die Stätten des Bauhauses, das von Walter Gropius 1919 in Weimar gegründet wurde, tragen das Unesco-welterbezeichen. Insgesamt sind es 14 Ensembles, die in Weimar auf engstem Raum Höhepunkte der Kunst- und Kulturgeschichte widerspiegeln.
Und weitere Museen kommen jetzt hinzu: Zum Gründungsgeburtstag wird am 6. April das Bauhaus-museum Weimar eröffnet. Im Zentrum der neuen Ausstellung steht die weltweit älteste
Sammlung von Arbeiten des Bauhauses, die Walter Gropius noch selbst anlegte. Gleichzeitig wird unweit davon der Moderne eine neue Ausstellung gewidmet: Im Neuen Museum Weimar werden herausragende Werke des Realismus, Impressionismus und des Jugendstils gezeigt. Auch darüber hinaus sind die Spuren des Bauhauses in Weimar zu sehen. So wird das Versuchshaus „Haus Am Horn“(Unesco-welterbestätte), nach einem Entwurf von Georg Muche von 1923, renoviert und pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum wiedereröffnet. Und in den als Unesco-welterbestätten ausgezeichneten Gebäuden der Bauhaus-universität Weimar zeugen beispielsweise das Gropius-zimmer, Oberlichtsäle und das Figurenfries von Oskar Schlemmer von der Formenvielfalt der Bauhaus-strömung.