BIENEN FREU(N)DE
Bienen und andere Bestäuber finden immer weniger Nahrung und sind vom Aussterben bedroht. Mit den richtigen Pflanzen können Sie den gefährdeten Insekten helfen.
Diese Pflanzen sind das Lebenselixir für gefährdete Insekten.
Ein stummer Frühling ohne Vogelgezwitscher? Das ist eine befremdliche Vorstellung. Ein Garten ohne Insekten? Zunächst gar kein so schlechter Gedanke: keine Läuse, keine Fliegen, keine Ameisen, keine Dickmaulrüssler. Es klingt nach weniger Ärger und Arbeit. Die kleinen Krabbeltiere rufen meist eher Unbehagen hervor. Dabei sind sie alle wichtig und haben ihren Platz in der Natur und in der Nahrungskette. Weniger Insekten bedeutet auch weniger Nahrung für Vögel – vom Nutzen, den Insekten zur Bestäubung vieler Kulturpflanzen bieten, einmal ganz abgesehen. Wer Vogelzwitschern liebt, wird auch das Summen, Brummen, Flattern und Krabbeln der Insekten wohlwollend wahrnehmen. Einige von ihnen haben es ohnehin schon geschafft und sind sehr beliebt. Wer freut
sich nicht über Bienen, Hummeln und bunte Schmetterlinge im Garten? Die Auswahl der Pflanzen entscheidet, ob die Beete reichlich Pollen und Nektar für diese gern gesehenen Gäste bieten.
Nützlich oder schön? Beides! Keine Sorge: Sie müssen zugunsten der Insekten nicht auf Schönheit verzichten. Ganz im Gegenteil: Die meisten Gartenbesitzer wünschen sich blühende Beete und genau das mögen auch Insekten. Besonders kostbar sind jene Blüten, die früh in der Saison erscheinen, wenn das Angebot an Pollen und Nektar noch gering ist: Schon im März öffnen Traubenhyazinthen, Krokusse oder die Lenzrosen ihre Knospen. Das sorgt für Farbe im Garten, macht Freude und versorgt ganz nebenbei die ersten ausschwärmenden
Bienen. Ab dem Frühsommer wird die Auswahl an Blütenpflanzen naturgemäß immer größer. Alle Pflanzen, die Sie auf diesen Seiten sehen, können demnächst gepflanzt oder als charmante Lückenfüller im Beet gesät werden. Manche von ihnen, wie der Bienenfreund (großes Bild auf Seite 114) verraten ihren Nutzen für Insekten schon im Namen. Ansonsten hilft auch eine einfache Grundregel: Wer die Wahl zwischen gefüllten und ungefüllten Sorten hat, sollte letztere, mit gut erkennbaren Staubgefäßen, wählen. Dass diese Sorten derzeit wieder gefragt sind und viele Gartengestalter die üppig gefüllten eher als „überladen“bezeichnen, könnte als Mode abgetan werden. In diesem Fall wäre das aber ein Trend, den man getrost mitgehen kann – er wird anhalten.